Das zeigen die neuesten Zahlen aus dem Good-Food-Institute . Das Verkaufswachstum dieser Produkte ist beeindruckend und vor allem auf dem deutschen Markt zu erkennen. Der Löwenanteil der Proteine kommt in neuen Drinks und in Proteinen als Alternative zu Fleisch vor. Der deutsche Markt sticht im Volumen hier besonders hervor, aber die Trends sind in den europäischen Märkten durchaus ähnlich. Dabei sind die Deutschen – pro Kopf gesehen – mit ihrem Verbrauchen. An pflanzlichen Produkten keineswegs alleine oder einsam führend. Die Zeit, in der Ernährungstrends vor allem regional geprägt waren, neigt sich dem Ende zu.

Insbesondere, wenn man den Pro-Kopf-Verbrauch der Produkte anschaut, ähneln sich die Trends. Manche Produkt kategorien haben den ersten Dauertest in Qualität und Preis weitgehend bestanden wie etwa die führende Kategorie der Pflanzendrinks. Die spannende Frage wird sein, wie sich die Pflanzenzutaten statt Fleisch und die pflanzlichen Fertiggerichte schlagen werden. Convenience und Geschmack sind nun einmal die Wege in den Alltag und da wird es sich entscheiden, wie erheblich dieser pflanzliche Trend für die Gesamternährung wirklich sein wird.

Der Rückgang von tierischen Produkten im Bereich von 4% liegt zwar schon etwas höher als früher gesehene Schwankungen, ist aber noch nicht als Durchbruch zu einer grundsätzlichen Konsumveränderung zu sehen.  An diesem Punkt entscheidet sich die Ernährungsentwicklung und da werden Qualität, Geschmack und Preis ein wichtiges Wort mitsprechen. Die Bereitschaft vieler Konsumenten, Ernährung neu zu denken und praktizieren ist da – aber die Erwartung daran müssen auch erfüllt werden. Die stärker pflanzenbetonte Ernährung kann keineswegs nur als Notbehelf gesehen werden, um die Kosten für Malzeiten in Kindergärten, Schulen und Kantinen zu senken, sondern als Einstieg in eine gesündere, bessere und leckerere Ernährung. Und gerade in Sachen gesunder Ernährung wären viele Ärzte froh, wenn veränderte Ernährungsgewohnheiten nicht immer erst als Reparaturbetrieb für eine überladene Ernährung mit zu viel Salz, Zucker, Fleisch als verordnet werden müsste, sondern wenn die Freude an ausreichend Gemüse und Pflanzenküche selbstverständlich wäre. Hier liegt die neue gesellschaftliche Rolle der Ernährung.