Das kennen alle, die Biolebensmittel im Supermarkt kaufen, im Netz Zitronen oder Orangen, in der Schale Tomaten findet sich  allzu oft ein verschimmeltes Exemplar. Gerade bei nicht auf zusätzliche Haltbarkeit konditionieren Biolebensmitteln sorgen unsachgemäße Verpackungen gerne für Gammel.

Milch machte sowie seltener ein Problem: Schon 2008 zeigte Günther Jauch in Stern TV, dass gerade viele Milchprodukte viel länger haltbar sind als ihr Datum. Und man könnte boshaft hinzufügen, dass durch eine fast flächendeckende Umstellung auf länger haltbare behandelte ESL-Milch nun erst recht keine Probleme mehr da sind.  Allerdings bemerkt, dass luftundurchlässige Plastikverpackungen es sogar schaffen, dass ein lange haltbares Naturprodukt wie Hart- und Schnittkäse dunklen Schimmel ansetzt. Wir wollen gar nicht so weit gehen, zu behaupten, dass ein ausgepackter kühl gelagerter Brie es besser hat als ein in Plastik eingeschweißter.

Und wir wissen natürlich alle, dass vorgepacktes frisches Fleisch und vor allem Geflügel es manchmal schon nicht mal mehr mit Anstand zum eigenen Mindesthaltbarkeitsdatum schaffen,

Die Verbraucher wurden in den letzten Jahren systematisch daran gewöhnt, dass viele technische Kleingeräte, Spielzeuge und Alltagsgegenstände nicht mal eine Mindesthaltbarkeit von zwei Jahren überstehen und das eine nähere Beschäftigung mit den Defekten in Form von Reparatur sowie nicht lohnt. Wie will man plötzlich wissen, was sogar viel haltbarer ist als gedacht. „Zu gut für die Tonne“ ist längst nicht alles – es muss grundlegender gedacht werden – und dann findet man auch nachhaltigere und bessere Systeme, wie Lebensmittel zu einem höheren Prozentsatz als bisher als Kraft und Leben spendende Energie eingesetzt werden.

Zu den Fakten: Im Durchschnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr 81,6 Kilogramm Essen weg – 76 Prozent davon werden über das kommunale Abfallsystem entsorgt. Pro Verbraucher und Tag lässt sich eine Menge von 225 Gramm Lebensmittel errechnen, die in der Tonne landen – das entspricht ungefähr dem Volumen eines durchschnittlichen Frühstücks. 47 Prozent der Lebensmittelabfälle wären in deutschen Haushalten vermeidbar, so eine aktuelle Studie der Universität Stuttgart, die das BMELV vorgelegt hat.