Die bekannte Liste der Schlecker-Schließungen zeigt, dass längst nicht in allen Fällen die kleinen Orte betroffen sind. Im Gegenteil: Viele der Filialen in kleinen Gemeinden müssen erstaunlich gut dastehen, sonst wären sie ja auf dieser Liste. Überall dort, wo es qualifizierte Konkurrenz gibt, tat sich das in die Jahre gekommene Schlecker-Konzept schwer: 21 Filialen schließen in Frankfurt, 28 Filialen in Hamburg, 24 in Köln,  21 in München und in Rekordhöhe ganze 77 Filialen in Berlin.

Wer Details wissen möchte, kann dies in der seit einiger Zeit öffentlichen Streichliste von Schlecker nachlesen. Für die betroffenen Beschäftigten ist das alles andere als schön. Besonders bitter ist die Nachricht für die strukturschwächeren Regionen, wo die Schließungen dann auch das flache Land betreffen. Auf der anderen Seite zeigt sich im Kleinformat des Vertriebs, was sich bei den großen Kaufhausformaten längst vollzogen hat: Wer keine klaren Konzepte bietet oder nur auf den Preis setzt, verliert auf die Dauer Kunden. Die neuen Drogeriemarkt-Konzepte, die auf junge Familien, Bio-Nahversorgung und schadstoffarme Kosmetik und Körperpflege gesetzt haben, haben damit die nächste Stufe der Entwicklung erreicht. Es wird trotzdem noch lange nicht die letzte notwendige Anpassung und Veränderung sein. Auch die wirkliche Sanierung von Schlecker wird nach der ersten Phase des Überlebens nur mit einem neuen Konzept gelingen.