Naturland möchte zur Anuga Organic erneut die eigene Fair-Zertifikation vorstellen: Jetzt auch mit Bio-Forellen. So weit – so gut. Und um Mißverständnissen vorzubeugen: Niemand hat etwas gegen die sehr speziellen Fair-Geschichten und -Hintergründe der teilnehmenden Hersteller. Doch zum besseren Verständnis der Verbraucher sollte es wenigstens eine einheitliche Definition von Fair geben, die als gemeinsame Basis akzeptiert wird so wie neulich einige französische Bio-Pioniere feststellten, die nur nur Ecocert Fair dienen können, aber sehr wohl sehen, das Naturland Fair und andere keine Gegensätze sein sollten.

Liest man den Wortlaut der Naturland-Pressemeldung, den wir im foilgenden geben, dann versteht man die eigene Absicht: Naturland möchte sich gerade jetzt mit seinen Zertifizierungskunden von dem FlowCert Transfair-Siegel absetzen, weil dort inzwischen zunehmend eine gesonderte Fair-Zertifizierung ohne Bioqualität zugestanden wird und weil Massenanbieter und vor allem Discounter wie LIDL und ALDI zunehmend dieses Siegel nutzen. Doch muss die Frage erlaubt sein, wieviel Fair-Unterscheidung Verbraucher verstehen und noch aufnehmen wollen:

Öko und Fair gehören zusammen: ab sofort auch beim Fischeinkauf. Zur Anuga Organic präsentiert Naturland den weltweit ersten fair zertifizierten Fisch aus Öko-Aquakultur. Die Räucherforelle wird von der Wechsler Feinfisch GmbH unter dem Markennamen Bio Mare für den Naturkostfachhandel angeboten. Als Spezialist für Räucherfisch und langjähriger Naturland Partner hat Wechsler Feinfisch bereits mit dazu beigetragen, Lachs aus Öko-Aquakultur markt- fähig zu machen und im Handel zu etablieren. Nun gehen das Unternehmen und der Öko- Verband erneut einen gemeinsamen Schritt voran: Mit der Räucherforelle wird die ständig wach- sende Zahl Naturland Fair zertifizierter Produkte um eine neue Warengruppe erweitert.

Seit 2010 gibt es das Naturland Fair Zeichen. Insgesamt 22 Unternehmen haben seither Produkte nach den strengen Naturland Fair Richtlinien zertifizieren lassen. Das Angebot umfasst mehr als 500 ver- schiedene Artikel – von Klassikern des Fairen Handels wie Kaffee, Tee und Schokolade über Gewürze, Brot und Gebäck bis hin zu Milch- oder Fleischprodukten – und nun erstmals auch Fisch. Alles öko, alles fair, in Nord wie Süd. Denn Fairer Handel und partnerschaftlicher Umgang entlang der Wertschöp- fungskette sind für Naturland Grundprinzipien, die nicht nur im Süden besonderer Beachtung bedürfen.

Faire Erzeugerpreise, verlässliche Handelsbeziehungen und regionaler Rohstoffbezug – das sind zent- rale Leitsätze der Naturland Fair Richtlinien. Im konkreten Fall bedeutet dies zum Beispiel, dass Wechs- ler Feinfisch als Verarbeiter die Rohware für seine öko-faire Räucherforelle von einem kleinen Fisch- züchter mit Öko-Aquakultur im hessischen Nationalpark Kellerwald am Edersee bezieht. Das Unter- nehmen baut langfristige Lieferbeziehungen mit dem Familienbetrieb auf und verpflichtet sich dabei unter anderem zur Zahlung von Preisen über dem regional üblichen Marktpreis.

Auf der Anuga Organic wird es am Naturland Stand in Halle 5.1 Gelegenheit geben, mehr über den Mehrwert zu erfahren, den die Naturland Fair Zertifizierung den Erzeugern bietet, den Verarbeitern, dem Handel und auch den Verbrauchern.

Außerdem sind noch weitere Naturland Partner mit öko-fairen Produkten am gemeinsamen Messestand vertreten: Das Fairhandelshaus GEPA präsentiert Schokolade, bei der nicht nur Kakao und Rohrzu- cker aus fairem Handel stammen, sondern auch die Milch. Die kommt nämlich von den Milchwerken Berchtesgadener Land, die noch mit weiteren fairen Milchprodukten am Stand vertreten sind. Faire Nudeln präsentiert die italienische Kooperative Terra Bio unter Consorzio Marche Biologiche. Dazu kommt noch Feinkost vom toskanischen Landgut LaSelva sowie Naturkost Übelhör, Großhändler von Öko-Rohstoffen.