Qualität und Interesse der Fachbesucher: sehr gut.Anstrengungen der Biomarken, sich im Markt bemerkbar zu machen: deutlich erkennbar. Angebot aus dem Bereich von Start-Ups und Newcomern im Bereich Innovation: Viel beachtet, aber wie immer chaotisch. Bemühen der etablierten Lieferanten, durch echte Innovationen zu glänzen: nur mäßig.

Der Biomarkt in Deutschland ist in den letzten zwanzig Jahren ein anderer geworden. Bio-Lebensmittel, sind mit einem Totalanteil von über 5 % an allen Lebensmittelumsätzen eine feste Größe geworden. Und da sie inzwischen ein fester Teil der gesamten Lebensmittelbranche sind, auch kein Außenseiter mehr, sondern Teil der normalen Lebensmittelentwicklung, d.h. dieser Teil lebt genauso wie die gesamte Lebensmittelbranche davon, die Kunden durch ständige und erfolgreiche Innovationen zu begeistern.

Der Hauptteil des Marktes, in denen Bio bereits deutlich über 10 ausmacht oder demnächst erreicht, ist auf der Biofach nicht bzw. nur am Rande vertreten. Das sind Obst- und Gemüse, die nur per Zufall ein wenig auf dieser Messe auftauchen, das sind Bio-Eier, deren Struktur ohnehin von wenigen starken Playern bestimmt wird. Einzig die ebenfalls starken Bio-Milchprodukte sind auf dieser Messe ebenfalls stark vertreten. Der zahlenmäßig übergroße Anteil der Produktaussteller tummelt sich in einem Teilsegment der Trockenprodukte, die vielleicht in ihrem Umsatzwert 20 % des Marktes ausmachen. Dies nur um das Verhältnis vom äußeren Eindruck der Biofach und dem Eindruck des Biomarktes in richtigen Proportionen zu rücken. Die großen Erneuerungen von Biomarken haben auf jeden Fall begriffen, worum es jetzt geht: den heutigen Biokonsum so darzustellen, wie ihn die Kunden heute empfinden.

Die künftige Arbeit auf dem Feld von Angeboten und Produkten muss also darum gehen, eine Art Bio-Ernährungsstil des kommenden Jahrzehnts darzustellen, Produkte, Gewohnheiten und erneuerte Highlights der Bioernährung. Auf diesem Feld ist noch viel zu tun.

Aber ein steht nach jeder Biofach fest: die emotionale Intensität dieser Messe, ihrer Begegnungen und damit des Zusammenhalts der Menschen, die sich für Bio stark machen, ist unschlagbar. Aber diese Kraft wird auch dringend gebraucht. Denn es gibt noch viel zu tun.