„Über ein Drittel der deutschen Konsumenten (35,4 Prozent), die besonders auf Nachhaltigkeit achten, vertraut keinem der Unternehmen des Lebensmittelhandels. Obwohl nur in Bayern, Hessen, Niedersachen und Thüringen präsent, liegt Tegut (19,6 Prozent) als nachhaltiges und glaubwürdiges Unternehmen in der Verbrauchergunst vorn. Es folgen Edeka (15,4 Prozent) und Rewe (13,8 Prozent).Keiner der Discounter kann ein nennenswertes Verbrauchervertrauen für sich verbuchen. In der ungestützten Abfrage führen lokale Anbieter wie Bioläden mit 19,3 Prozent und Hofläden/Märkte mit 14,2 Prozent aller Nennungen das Feld an.“

So eine Konsumentenbefragung zur  Nachhaltigkeit im Lebensmittelhandel Durchgeführt haben die Umfrage die Internet-Plattform www.utopia.de und die Ketchum Pleon GmbH.

Erwartungen an einen nachhaltigen Lebensmittelhandel

„Kritische Verbraucher erwarten vor allem nachhaltig produziertes Gemüse (89,2 Prozent), Kaffee (86,2) Getreide-erzeugnisse (84,9) und Fleisch (84,4) in den Regalen der Märkte. Dabei dürfte die starke Nachfrage nach entsprechend produzierten Fleischwaren und Gemüsen nicht zuletzt auf die jüngeren Skandale um Massen-tierhaltung, so genanntes Gammelfleisch oder Pestizid-belastungen zurück zu führen sein. Entsprechendes gilt vermutlich für die häufige ungestützte Nennung von vegetarischen sowie Soja- und Tofuprodukten. Eine klare und verständliche Kennzeichnung aller Produkte zählt zu den deutlichen Forderungen der Konsumenten. Hier erstreckt sich die Verbrauchererwartung von der intensiv diskutieren Ampel als schneller Entscheidungshilfe bis hin zu exakten Angaben über Herkunfts- und Verarbeitungsstandort, Einhaltung ökosozialer Standards, Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren (Beispiel: Gentechnik) sowie den so genannten Carbon Footprint, also die CO2-Emissionsbelastung, die während Herstellung und Transport entsteht.“

Der Fairness halber muss festgestalten werden, dass nur 801 Teilnehmer an dieser Umfrage teilnahmen, dass die Ergebnisse mit Sicherheit nicht repräsentativ sind, zum Teil aber typisch. Lebenmittelfachleute wissen, dass gerade auf Märkten die Lebensmittelsicherheit am ehesten unsicher ist und die Information der Verbraucher keineswegs als zuverlässig betrachtet werden kann. Aber am Ende zählt der Eindruck beim Kunden und nicht allein, was objektiv geschieht. Dass sich der Lebensmitteleinzelhandel engagiert um Lebensmittelsicherheit bemüht, steht außer Zweifel. an vielen Stellen dringt es nicht durch – oder noch nicht durch.