Der Bio-Markt Schweiz wuchs auch im Jahr 2009 stark weiter. Der Umsatz mit Bio-Produkten stieg um 7% auf 1,545 Mrd. Franken. Neben den Bio-Frisch-produkten wurden auch verpackte Konsumgüter und Convenience-Produkte in Bio-Qualität immer beliebter. Das zeigt: Bio ist etabliert und erreicht mit modernen Produkten neue Käuferinnen und Käufer.

Der Umsatz mit Bio-Produkten stieg im Jahr 2009 um 7% auf 1,545 Mrd. Franken. Jede Schweizerin und jeder Schweizer kaufte für rund 200 Franken pro Jahr Bio-Produkte. Rund 73% der Bio-Produkte gingen 2009 über die Ladentische von Coop (49,4% Marktanteil, 764 Mio Franken) und Migros (23,6% Marktanteil, 365 Mio Franken). Wiederum stark gewachsen sind die Direktvermarkter (Hofläden, Marktstände usw.) mit einem Plus von 9,6% (5,2% Marktanteil, 80 Mio Franken). Auch die Discounter verzeichnen ein starkes Wachstum, ihr Bio-Umsatz wuchs von 7 auf 40 Mio Franken. Dies ist auf den Markteintritt von Lidl sowie auf die zahlreichen Neueröffnungen von Aldi-Filialen zurückzuführen. Der Bio-Marktanteil der Discounter bleibt mit 2,6 % bescheiden.

Alle Bio-Produktegruppen sind gewachsen. Besonders signifikant ist das Wachstum bei Bio-Fleisch und -Fisch sowie bei den verpackten Konsumgütern und den Convenience-Produkten. Das zeigt: Bio ist etabliert und erreicht mit modernen Produkten neue Käuferinnen und Käufer. Schaut man den Detailhandel genauer an (exklusive Bio-Fachhandel, Discounter und Direktvermarkter), zeigt sich, dass die Marktanteile bei den Bio-Frischprodukten weiter gestiegen sind. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die Verkaufspreise für viele Produkte gesunken sind. Das heisst, dass trotz des Preisdrucks mehr Umsatz mit Bio-Frischprodukten gemacht worden ist.

In der Westschweiz setzt sich das überdurchschnittliche Wachstum der letzten Jahre fort. Der Gesamtbiomarkt nahm im französischsprachigen Landesteil um 10,5% oder 22,9 Mio Franken zu. Der Marktanteil in der Romandie steigt kontinuierlich und liegt heute bei 4,6%. Bei den Frischprodukten betrug die Zuwachsrate 12%. Geradezu explodiert sind die Verkäufe bei Bio-Früchten (+24,5%), Bio-Fleisch (+26,6%) und Bio-Eiern (+15,7%). Was führte zu diesem starken Wachstum? Einerseits steigt das Bewusstsein für ökologische Fragenauch in der Romandie. „Grüne“ Themen sind in den Medien sehr präsent. Anderseits sind Bio-Produkte in mehr Detailhandels-Filialen und Fachgeschäften besser verfügbar. Im Tessin wuchs der Bio-Markt um 3,3%. Der Bio-Marktanteil im italienischen Landesteil liegt bei 4,8% und nähert sich sukzessive dem gesamtschweizerischen Durchschnitt an.

Die hervorragenden Verkaufszahlen führten auch im vergangenen Jahr wiederum vereinzelt zu Lieferengpässen. So wurden Bio-Eier zeitweise zur Mangelware. Auch Bio-Getreide war chronisch knapp und von Früchten, Gemüse, Beeren, Kräutern, Rapsöl, Schweinefleisch und Kartoffeln in Bio-Qualität hätte sich problemlos mehr verkaufen lassen. Deshalb: Neue Biobetriebe braucht das Land! Der Markt könnte gut einige hundert Bio-Betriebe mehr verkraften. Darum startet Bio Suisse in diesem Jahr die Bio-offensive.

Auf das Biowachstum hat die Krise keine Auswirkungen. Das weitere Wachstum des Biomarktes zeigt, dass Bio-Produkte längst salonfähig geworden sind. Ein nachhaltiger Lebensstil, zu dem auch der Konsum von Bio- Produkten gehört, hat sich etabliert. 92 Prozent aller Konsumenten kaufen laut einer repräsentativen Umfrage mindestens einmal im Jahr ein Bio-Produkt, rund 60 Prozent mehrmals pro Monat.