Es ist verständlich, dass manche Werbetexte für die Gastronomie von dem neuen Hang zur Nachhaltigkeit schwärmen, um damit wieder ein neues Trend-Thema beschwören zu können. Doch der Weg zu Biokonzepten für die Gastronomie ist nicht so einfach, wie es scheinen mag. Der Wunsch vieler Caterer, mit vorgefertigten Komponenten arbeiten zu können, passt weder zu den Grundgedanken noch zum derzeitigen Angebot von Bio-Lebensmitteln. Bio hat es in erster Linie mit den guten, reinen und dann auch noch regional nahen Zutaten für alles Frische wie Fleisch, Obst, Gemüse und Milchprodukte.

So stehen auf der diesjährigen INTERNORGA die Bioanbieter eher ein wenig am Rande des Geschehens – obwohl der Biogedanke bei einigen der Top-Köche nach wie vor ganz oben auf der Agenda steht. Allerdings ist der Weg zu einer guten Bio-Gastronomie eben nicht allein mit dem Einkauf neuer Zutaten getan, man braucht auch ein gastronomisches Konzept, dass wirklich zu hochwertigen Bio-Lebensmitteln passt. Einige der Trend-Restaurants in Skandinavien haben solche Wege bereits beschritten, doch bis der Trend in einer breiteren Wirklichkeit verstanden wird und ankommt, wird es wohl noch einige Zeit brauchen. Bionade auf dem Tisch macht jedenfalls noch kein Bio-Restaurant. Und auf den Trend, der am Ende bei den Kunden ganz von selbst wirkt und Bio schick erscheinen läßt, braucht man auch nicht zu warten. Die Bioküche von morgen muss durch Geschmack und Ideen überzeugen.