Die Zeit der der ersten Generation von Soja-Extrudaten für Fleischersatz, die meist mit einem dicken Mantel aus Panade verarbeitet wurden,  ist einer neuen Stufe gewichen, die auf eine reine Panadewürzung verzichten kann. Materialien aus Sonnenblumenextrudat oder Extrudaten mit Faberbohne oder Erbse sind der Trend. Im Zusammenhang mit Fleischersatz ist die Rolle von Soja eher im Bereich von Tofu zu finden.

 

Was die Ernährungsbewussten ebenso wie viele Biokunden an den neuesten Errungenschaften zu Recht stört, ist jedoch die Tatsache, dass die geschmacklich am besten beurteilten Exemplare in der Zutatenliste einem Chemiebaukasten gleichen. Die Kritik richtet sich nicht gegen Hochtechnologie in der Verarbeitung, sondern gegen unnötige und für die Ernährung minderwertige Zutaten und Hilfsstoffe. Es kann nicht sein, dass dies der Preis einer veganen oder vegetarischen Ernährung sein muss. So wie man einst es geschafft hat, die vegetarischen Brotaufstriche auch ohne den in den Anfängen unverzichtbaren natürlichen Geschmacksverstärker Hefe herzustellen, so kann man auch beim Fleischersatz auf gesundheitlich bedenkliche Zusätze durchaus verzichten. Das wurde in unendlichen Küchenversuchen bereits unter Beweis gestellt. Auch hier kann es freilich so kein, dass gute Zutaten eben wie immer einen kleinen Mehrpreis haben.