Wo Bio draufsteht, ist in der Regel auch Bio drin. „95 Prozent und damit der Großteil der Stichproben im Handel führt das Bio-Siegel zu Recht“, sagt Verbraucherschutzminister Alexander Bonde (Grüne) bei der Bilanz des jährlich von den vier Untersuchungsämtern im Land durchgeführten Öko-Monitorings. Die Tests zeigten „wissenschaftlich fundiert“, dass Bio-Produkte bei Rückständen und Verunreinigungen „besser abschneiden als konventionelle“. Im Vorjahr hatte die Erfolgsquote beim Öko-Monitoring, bei dem sich die Prüfer auf Produkte konzentrieren, bei denen sie Verstöße gegen das Lebensmittelrecht vermuten, sogar 97 Prozent betragen.

Für 2011 verzeichnete Bonde erneut eine steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln, die der heimischen Markt trotz Wachstums immer weniger befriedigen kann. „Jede zweite Karotte, jeder zweite Apfel und sogar 80 Prozent der Tomaten im Biosegment sind nicht aus Deutschland“, sagte der Minister. In Baden-Württemberg werden 7,9 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche ökologisch bewirtschaftet, im Bundesschnitt sind es 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Bio-Anbaufläche im Land um 4,8 Prozentpunkte, die Nachfrage legte derweil aber um 5,4 Prozentpunkte zu.

Rund zwei Drittel der Baden-Württemberger kaufen regelmäßig Lebensmittel mit Bio-Siegel. 80 Prozent der Verbraucher wollen nach Erkenntnissen des Ministeriums mehr ökologische Produkte aus ihrer Region kaufen. Der Trend zu Bio und zur Regionalisierung laufe parallel, sagte Bonde. Er verwies zugleich darauf, dass einheimische Öko-Waren seltener beanstandet werden als Import-Produkte.

Der Minister hofft nun, dass die von Grün-Rot reaktivierten Finanzhilfen für Landwirte, die auf Bio umstellen wollen, noch mehr Wirkung zeigt. Die stetig steigende Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln sei bislang vor allem „ein Konjunkturprogramm für Österreich und Neuseeland“. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz forderte eine bessere Förderung für heimische Bio-Landwirtschaft, der NABU mehr Verbraucheraufklärung mit dem Ziel, dass auf jeder Speisekarte „ein Biogericht pro Tag zur Auswahl“ stehe.

Wer mehr wissen will, dem sei der anhängende ausführliche Bericht empfohlen