Im Wachstum der Bio-Anbaufläche hält Spanien inzwischen mit Deutschland ebenso mit, wie mit den ehrgeizigen Plänen der französischen Nachbarn. Auch hier liegt national um die 6 % Bioflächenanteil. Kein Vergleich mit dem inländischen Bio-Konsum. Und die Flächenverteilung in Spanien ist mehr als einseitig. Knapp 60 % der Biofläche konzentrieren sich auf Andalusien.

Hier liegt der auch kritische Punkt des Wachstums der Bioproduktion: Dieses Wachstum ist nur positiv, solange es auch im Ausland verkauft werden kann. Die Qualitätsanforderungen aus dem Ausland sind gestiegen. Neben dem besten Preis will man sichere Qualität und zusätzliche gerne Extras wie innovative Verpackungen. Ob das spanische Angebot hier schon richtig liegt, ist zu diskutieren. Nur gut 35 % der für den Bioanbau genutzten Fläche werden für den gezielten Anbau genutzt. Unter den permanenten Bio-Kulturen dominieren Oliven, vor Nüssen und Wein, der Flächenanteil der Zitrusfrüchte ist auffallend gering. Ähnlich ist die Lage beim saisonalen Bio-Anbau. Hier führt unbestritten Bio-Getreide, Gemüse liegt in der Flächennutzung noch ziemlich weit hinten.

Die große Chance der Andalusier liegt auf der Hand. Wenn Sie eine gute Bio-Qualität vorweisen können, dann liegen sie für die traditionelle Gemüsenachfrage der Mitteleuropäer aus klimatischen Gründen immer deutlich vor deren eigener Erntesaison und können sich einer guten Nachfrage sicher sein. Allerdings ist ihnen mit der zunehmenden Öffnung der Europäischen Union aus Südosteuropa neue Konkurrenz für Gurken, Paprika und Tomaten zugewachsen.