Fangen wir bei den Rohwaren an: Klar – weniger Fleisch. Zuchtfleisch aus dem Labor heute noch kein Ausweg. Insekten vielleicht passend für Tiere – für den Menschen eine Nische. Das Hauptaugenmerk klar die Pflanzen.

Natürlich ein wichtiger Hinweis auf Protein aus Hülsenfrüchten aller Art, aus Pilzen und Nüssen. Und vor allem ein Hinweis auf Abwechslungsreichtum und Vielfalt. Dahinter schaut an etlichen Stellen hervor, dass auch Pflanzenöl wichtig ist. Dass Bohnen, Linsen, Kichererbsen & Co mehr als nur „Beilagen“ sind – auch noch o.k. Wird man davon alle satt machen?

Kommen wir zu dem Thema, das heute mit dem eher unpassenden Wort Fleischersatz gehandelt wird.

Die Praxis der Angebote sieht heute mehrheitlich so aus, dass in dieser Sparte heute hoch-verarbeitete Zutaten mehrheitlich aus Soja, ansatzweise auch aus Erbsenproteinen im Angebot sind. Gegen einen gewissen Verarbeitungsgrad ist auch aus der Bioperspektive nichts einzuwenden, sofern die Verarbeitung transparent in Verfahren, Grundmaterial und Zusatzstoffen ist.

Problematisch sind für die Biopraxis zweifelhafte Bindemittel wie Methylcellulose, Aromen, hefe-basierte Geschmackskomponenten und all die Zutaten, die sich heute hinter etwa 95 % der angebotenen „Fleischersatzprodukte“ und Fertigangeboten nur aus den Zutatenlisten mit Sachkenntnis erschließen lassen.

Fleisch ist eben von Haus aus eben auch schon ein ziemlich gutes Lebensmittel. Das durch Alternativen zu ergänzen und damit den Fleischkonsum zu verringern ist möglich, aber die Latte hängt hoch. Der Blick der Bioanbauer fiel da schon früh auf Presskuchen aus kaltgepressten Ölen, die sonst als Tierfutter verwendet werden. Da ist vor allem Sonnenblumenpresskuchen ein interessanter Kandidat. Günstige Proteine aus Soja sind in vielen Teilen Europas wegen des weltweiten Anbaus von Gen -Soja für Tierfutter in Verruf geraten. Für einen integrierten Anbau mit Weiterveredelung bringen sich im letzten Jahrzehnt immer häufiger Ackerbohne und Erbse ins Gespräch. Sie bieten die verlockende Kombination von Bodenverbesserung und Ernteangebot und passen von daher ideal in die Biophilosophie. Nur benötigen Sie auch eine Weiterverarbeitung, die der Biostrategie entspricht. Es spricht ja überhaupt nichts dagegen, aus solchen Grundstoffen fertige Gerichte und Fertigkomponenten zu erzeugen – aber für die Bioproduktion. Ohne Chemie-Baukasten im Hintergrund.-