Die Nachricht vom Verzicht vor allem auf die künstlichen Farbstoffe erfreut die britische Daily Mail. Das Blatt wurde seit Jahren nicht müde auf die schädliche Wirkung von Zusatzstoffen wie E102, E104, E110, E122, E124 und E129 hinzuweisen, die in starkem Verdacht stehen Hyperaktivität bei Kindern zu fördern.

 Insgesamt hat Nestle die Rezepte von 79 Artikeln geändert und 80 Zusätze aus dem Bereich künstlicher Farben, Geschmacksstoffe und Konservierungsstoffe gebannt. Allein dieser Schritt zeigt, welches Riesenarsenal an doch sehr fragwürdigen Zutaten sich in Lebensmittel – und hier auch noch in solche, die auf Kinder zielen, eingeschlichen haben. Man vergleiche das ruhig einmal mit der schlichten Zutatenliste von Bioprodukten.

 Natürlich sind solche ersten Schritte gut, aber sie zeigen doch auch, was man von der so oft in derartigen Konzernen beschworenen eigenen Ethik halten muß: ….

 Und es wäre schön, wenn nicht die Briten diese Themen aufgriffen, denn auf die Konzernzentralen kommen längst neue Fragen zu: In Dänemark werden bereits heute Fette und Zucker in Lebensmitteln durch Steuer-Aufschläge bestraft, um damit etwas für die Gesundheit der eigenen Bevölkerung zu tun. Angesicht einer älter werden Gesellschaft und immer teurerer Gesundheitssysteme stellt sich zwangsläufig auch die Frage nach dem sanften Druck auf Anbieter wie Verbraucher hin zu einem gesünderen Lebensstil. Denn eines ist auch klar: Es waren nicht in erster Linie Verbrasucherproteste, die Änderungen erzwungen haben, sondern die Angst vor künftigen Regressforderungen und gesetzlichen Maßnahmen.