93 % der Bundesbürger wünschen sich, dass die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen in Zukunft veröffentlicht werden. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Marktforschungsinstitut EMNID im Auftrag der Verbraucherorganisation FOODWATCH durchführte.

Bisher veröffentlichen die Behörden ihre Kontrollergebnisse nicht, obwohl sie in Deutschland fast jeden vierten Lebensmittelbetrieb beanstanden. „Mit ihrer Geheimniskrämerei unterstützen die Behörden ausgerechnet die Schmuddelbetriebe, statt durch die Veröffentlichung Anreize zu setzen, sich an die Regeln zu halten“, so Matthias Wolfschmidt, Vize-Geschäftsführer von FOODWATCH. Recht hat er! Gerade für das Lebensmittelhandwerk und besonders für die Fleischerfachgeschäfte, würden die veröffentlichten Ergebnisse eine große Chance bedeuten, ihren Mehrpreis gegenüber Handel und besonders gegenüber dem Discount besser rechtfertigen zu können.

In Dänemark gibt es bereits seit dem Jahr 2001 das so genannte Smiley-System. Betreiber von Lebensmittelbetrieben sind verpflichtet die Ergebnisse der Kontrolle in ihrem Verkaufsraum auszuhängen. Zusätzlich werden die Kontrollergebnisse auf den amtlichen Internetseiten und auf den Homepages der Unternehmen veröffentlicht. Die Kunden können anhand von vier Smiley-Gesichtern – von lachend bis traurig – auf den ersten Blick erkennen, wie der Betrieb bei den Kontrollen abgeschnitten hat. Durch den ebenfalls veröffentlichten Kontrollbericht ist ersichtlich, welche Beanstandungen es genau gegeben hat.

Im Zeitalter der Qualitätssiegel und Zertifikate – mit denen die meisten Konsumenten eh nichts anfangen können – wäre ein solches System weitaus verbraucherfreundlicher. Die Kunden können dann sehen, dass ihr Fleischer sein Geld wert ist.

Mit machen bei der Aktion von Foodwatch kann man unter

https://foodwatch.de/e10/e26043/e26055/