Die Dioxinrückstände in Bioeiern haben in diesem Frühjahr alle Verantwortlichen mehr als wachgerüttelt. Wenn derart schwerwiegende Belastungen von Bioeiern in Legebetrieben vorkommen, kann man ganz offenkundig auf die Kontrolle der gesamten Produktionskette nicht verzichten, weil man sonst Gefahr läuft, dass Rückstände in Eiern festgestellt werden, nachdem die Eier längst bei den Endverbrauchern sind. Viele große und namhafte Betriebe wie Wiesengold kontrollieren von sich aus die Produktionskette. Da man man aber nach den Ernst zu nehmenden Vorgängen im Frühjahr nicht davon ausgehen kann, dass diese Sicherheit überall gegeben ist, hat sich KAT, der Verein für kontrollierte und alternative Tierhaltungsformen e.V. entschlossen, die Futtermittel in die Kontrollen einzubeziehen.KAT ist die wichtigste Kontrollinstanz in der Hennenhaltung und steht für Qualität und Rückverfolgbarkeit in der Eierproduktion. Die von KAT gestellten Anforderungen gehen über die gesetzlichen Vorgaben an Bio-, Boden- und Freilandhaltung hinaus und werden durch akkreditierte Prüfinstitute europaweit kontrolliert.

Als Konsequenz aus den im Frühjahr festgestellten erhöhten Dioxinwerten in Eiern aus Biohaltung sorgt KAT jetzt für noch größere Sicherheit: Künftig werden Rohstoffe für Bio-Futtermittel aus Ländern außerhalb der EU im Rahmen einer chargenbezogenen Rückverfolgbarkeit kontrolliert.

Wie bereits bekannt, mussten im April und Mai 2010 wegen erhöhter Dioxinwerte in Eiern aus Biohaltung mehrere Legebetriebe gesperrt werden. Inzwischen sind alle Messwerte wieder im Normbereich und alle Betriebe wieder zugelassen. Ursache der Dioxinbelastung war verunreinigter Mais in Bio-Futtermitteln, der aus der Ukraine bezogen worden war.

Als wichtigste Maßnahme kontrolliert KAT künftig die Rohstoffe für Bio-Futtermittel aus Drittländern, d.h. die Bio-Rohstoff-Komponenten werden bereits vor Herstellung der FuttermittelMischung geprüft. Damit wird verhindert, dass belastete Bio-Rohstoffe überhaupt erst auf den Markt kommen können. Zudem ist gewährleistet, dass alle Chargen bis zum Erzeuger rückverfolgbar sind.

Als weitere Konsequenz wird KAT in Zukunft grundsätzlich die zuständigen Behörden umgehend vertraulich in Kenntnis setzen, wenn im Rahmen unabhängiger Messungen Ergebnisse oberhalb der gesetzlichen Grenzwerte festgestellt werden. Zusätzlich werden Schadstoffe innerhalb des KAT-Prüfsystems über ein permanentes Monitoring verfolgt. Mit dieser Vorgehens-weise, die auch von den Bioverbänden durchweg positiv gesehen wird, wird eine größtmögliche Verbrauchersicherheit bei Bio-Eiern erzeugt.