Nach der Aufdeckung mutmaßlicher Betrugsfälle mit gefälschten Bio-Produkten in Italien haben die italienischen Behörden weitere Details bekannt gegeben. Aufgrund der bisher aus Rom übermittelten Informationen konnten neun deutsche Unternehmen mit Sitz in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen identifiziert werden, die direkt mit gefälschter Bio-Ware aus Italien beliefert worden waren.

Bei der verdächtigen Ware handelt es sich überwiegend um Sojabohnen, Sojakuchen und Rapskuchen, die hauptsächlichzur Verwendung als Futtermittel bestimmt waren. Nach Angaben der italienischen Behörden sollen rund 550 Tonnen gefälschte Bio-Waren, vorwiegend Futtermittel, nach Deutschland exportiert worden sein. Nach übereinstimmenden Behördenangaben besteht für die Verbraucher nach wie vor keinerlei Gesundheitsgefahr.

Nachdem die italienische Finanzpolizei aufgedeckt hatte, dass Produkte aus konventioneller landwirtschaftlicher Produktion in betrügerischer Absicht als Bio-Ware deklariert und in den Verkehr gebracht worden waren, hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner eine schnelle und vollständige Aufklärung des Betrugsfalls gefordert. Nicht zuletzt auf Drängen Deutschlands wurde seitens der italienischen Behörden nunmehr eine offizielle Liste von Lieferanten, die im Rahmen der Ermittlungen auffällig geworden sind, sowie eine Liste mit Produkten und Transaktionen vorgelegt. Auf Grund des laufenden Ermittlungsverfahrens sind die Listen aber noch nicht vollständig. Das italienische Landwirtschaftsministerium hat weitere Informationen nach Freigabe durch die Ermittlungsbehörden zugesagt.