Wir haben uns etwas umgeguckt: Feinkostabteilung, Feinkostgeschäft, Bio-Supermarkt und Vollsortimenter – keine Frage Bioqualität ist in der Hauptstadt vertreten. Alle Trendthemen sind soweit vertreten: vegan, glutenfrei, regional, Superfood und Proteinprodukte. Glutenfrei stößt breit aufgestellt bis in die Feinkost vor. Der Wunsch danach ist sicher verbreitet, vielleicht deutlicher als der Boom von hoch-proteinhaltigen Angeboten.

„Made in Berlin“ ist stark die Sache der Start-Ups, die teuren Saucen und interessanten Rezepten die Hauptstadt unterhalten und geschmacklich befeuern wollen.  Durch und durch Gesundes punktet eher im Biosupermarkt wie etwa Aufstrich mit Buttergeschmack auf rein pflanzlicher Basis.

In der kalten Jahreszeit fällt ein sehr breites Angebot von fertigen Suppen in Glas und Dose in allen Geschäftstypen auf. Etliche davon treffen wir freilich in dem Geschäft für Ware mit nur noch kurzen Mindesthaltbarkeitsdatum wieder. Scheint alles doch nicht wirklich proportional zu den belegten Metern abverkauft zu werden.

Was fällt noch auf? Die neue Lust auf Luxus bei Wurst, Fleisch und Käse – gerne zusätzlich in Bioqualität und stets mit Herkunft von einem bestimmten Hersteller „Kaufst du auch von Hof xy, oder von der xy aus Italien“, ähnliche Situation in den besseren Vierteln aller Großstädte von Hamburg bis München.

Die Sehnsucht nach Authentizität ist da und sie hat ihre kleinen Inseln, an denen sie erfüllt wird, aber dies würde für den normalen Einkauf nicht reichen und die Wunscherfüllung aller weder vom Preis noch von der Menge reichen. Dass die Vollsortimenter sich anstrengen, sieht man freilich auch, aber etwas mehr innere Farbe täte denen auch gut und zwar nicht nicht nur mit einer Auswahl vo Trendgetränken.

Ja, Berlin ist sicher ein typische Spiegel der derzeitigen Lebensmittelsituation und Nachfrage in Deutschland, aber dann auch wieder einer, den wir in jeder deutschen Großstadt ähnlich treffen.