Selbst wenn die Basiszahlen nicht die allerneuesten sind und somit jeweils höchstens auf dem Jahr 2009 basieren sind die Erkenntnisse nicht minder beeindruckend: Der US-Biomarkt ist heute größer als der gesamte europäische Biomarkt und in Europa führt in der Marktgröße Deutschland vor Frankreich, Großbrittanien und Italien.

Im Pro-Kopf-Biokonsum führt laut diesen Daten nun eindeutig Dänemark vor der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Liechtenstein, was nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als dass in den kleinen Nachbarländern der relativer Wert der Bioprodukte für den Alltag erkennbar höher ist als in den großen Flächenstaaten, die dann von Deutschland angeführt werden, wo der Pro-Kopf-Biokonsum auch noch immer über dem der USA liegt.

Erstaunlich wird es dann, wenn man die Zahl der Bio-Hersteller betrachtet. Da führt das Partnerland der nächsten Biofach Indien weit vor Uganda, Mexiko, Ätiophien, Tansania und Peru – sowie danach immerhin schon Italien.

Die größten Bio-Anbauflächen der Erde finden sich mit Abstand in Australien und dann gefolgt mit Abstand in Argentinien, den USA, China und Brasilien – erst danach folgen Spanien, Indien, Italien und dann schließlich Deutschland.

Lektüre und Verständnis dieser Zahlen machen schlagartig deutlich, in welchem Umfeld wir uns bei Bio weltweit bewegen. Wer hier und angesichts dieser Zahlen den Menschen einreden will, es gäbe eine Weg der nationalen Bio-Selbstversorgung und der remonantischen Bio-Regionalität, der schürt lediglich Emotionen und Illusionen. In Deutschland wird man auch in Zukunft darüber nachdenken müssen, dass man „Bio für alle“ – oder doch für möglichst viele – nur mit Hilfe der wirklich grossen Weltproduzenten erreichen kann. Da haben es manche kleine Staaten um uns herum mit einem höheren Bio-Standard vielleicht etwas einfacher.

Lesenswert und nachdenkenswert sind die Ergebnisse auf jeden Fall

http://www.organic-world.net/yearbook-2011.html