Seit nunmehr fünf Jahren haben sich die Gesamt-Bioumsatze in Großbbrittanien nicht mehr von ihrem Umsatzabsturz durch die Bankenkrise erholt. Vieles auf der Insel läuft anders als im übrigen Europa: die Bio-Umsätze der großen Handelsketten gehen zurück, Bio-Handelsmarken verlieren über 11 % während Bio-Marken immerhin um gut zwei Prozent zulegen.
Insgesamt verlieren die Handelsketten auch 2012 noch einmal 3,8 % Bioumsatz. Trotzdem kann der Jahresbericht der Soil Association auch Gutes berichten.

In den innovativen kleineren Marktsegmenten wiederum boomt Bio: Über 10 % Zuwachs bei den Liefer-Services mit weit interessanteren Abokisten als in Deutschland. Und das heißt, dass der Bio-Internetumsatz nun bereits über 10 % ausmacht. Auch der Außer-Haus-Markt legt zu.

In den Bioprioritäten sind die Briten ebenfalls reichlich innovativ: 31% der Ausgaben gehen in gekühlte Convenienceprodukte, gefolgt von Obst und Gemüse mit 23 %. Letzteres sind urbane Tendenzen, die sich beispielsweise ähnlich auch in Paris zeigen.

Die Bio-Argumente auf der Insel sind freilich auch anders entwickelt als beim Rest Europas: 55 % der Befragten greifen der Gesundheit zu Liebe zu Bio, 44 % als Liebe zu einer grünen Gesinnung und 35 % wegen des Geschmacks. Es ist nach wie vor nicht ganz einfach, mit einer hochanspruchsvollen Verbraucherschaft und ohne große Unterstützung einer Regierung die Basis für eine guten Biokonsum und eine gute Bio-Versorgung zu schaffen. Auf der anderen Seite kann man nach wie vor den Einfallsreichtum und Innovationsgeist britischer Produktentwicklung – auch in diesem Bereich – bewundern.