Gerade bei Lebensmitteln und Bioprodukten merken wir besonders deutlich, dass Europa längst Realität ist. Europa hat die Minimalnormen für Bio gesetzt und wir hoffen , dass wir 2010 für die Verbraucher in Europa endlich ein in allen Ländern akzeptierbares Bio-Siegel bekommen.

Europa hilft allen, miteinander zu wachsen. Aus diesem Grund schauen wir am Ende des Jahres, in dem Dänemark sich auf der BioFach 2009 sich als „Land des Jahres“ präsentieren konnte zu den Bio-Vorreitern nach Dänemark. Wie haben sie die Bankenkrise überstanden? Und wie schaut man dort in die Zuklunft?

Und es wäre völlig unnatürlich Europa auch in Bioprodukten zu denken, ohne das für Europa so wichtige deutsch-französischen Verhältnis. Frankreich inspiriert Bio für 2010. Die Regierung Sarkozy unterstützt Bio massiv, sie fördert die Umstellung der Landwirtschaft auf Bionbau und nutzt ihre Hebel um Bio zu fördern: Alle öffentlichen Stellen sind angewiesen in der Gemeinschaftsverpflegung den Bioanteil bis 2012 auf 20% zu steigern. Ein toller Impuls und Bio wird dadurch wachsen.

Was wären die deutschen Biokonsumenten ohne all die mediterranen Bio-Importe aus Italien, der Türkei, aus Griechenland und Spanien? Und wenn der Schreck der Bankenkrise etwas gewichen sein wird, wird man auch wieder in Sachen Bio zu unseren östlichen Nachbarn schauen. Das Baltikum und die Balkanländer wären für die nächsten Jahre die idealen Bio-Partner.

Europa bietet ein immer noch ungeahntes Potenzial, welches weder in den einzelnen nationalen Handelsketten noch bei den Bio-Anbietern bereits ausreichend genutzt wird. Vielleicht lehrt ja auch eine Periode der Krise, dass sich jeder durch die bewußte Nutzung dieser Gemeinschaft stabilisiert.

Nur auch dies ist eine Wahrheit: Europa will gepflegt sein. Keiner ist schon auf Knopfdruck, durch einen Messebesuch und ein paar Angebote an Handelsketten schon in seinen Nachbarländenr präsent. Welche der eigenen Angebote stoßen außerhalb des Heimatmarktes auf Interesse? Wie müssen die Produkte ausgestattet sein, um Käufern zu finden? Da ist Vorarbeit nötig – und das wird gelegentlich unterschätzt. Als Lückenbüßer für Versäumnisse im eigenen Markt eignen sich die europäischen Nachbarn nicht. Wohl aber als Partner zur mittelfristigen Stabilisierung des eigenen Absatzes.