Seit Jahren erfreut die Hauptstadt mit immer mehr veganen Restaurant- und Imbissangeboten, was freilich die Massen in Disneyland Paris bis heute nicht erreicht, wenn man von jämmerlichen Ansätzen wie Salat mit Kichererbsen und Coucous einmal absieht.

Das Angebot der Lebensmittelmärkte und Bioläden bildet immer mehr die Trends ab: Vegane Angebote und inzwischen auch Angebote mit hohem Proteingehalt. Was die Umsetzung angeht, bleibt das französische Angebot sich selbst treu: Qualität und Geschmack. Das Bioangebot hat inzwischen hier seinen Platz gefunden und für immer mehr Menschen in diesem Land hat Bio die einst gut verankerten regionalen Qualitätsbezeichnungen beerbt. Bioqualität glänzt durch Hervorhebung französischer Herkunft. Dank der kulinarischen Nähe zu den ehemaligen nordafrikanischen Kolonien sind Getreideküche, Hülsenfrüchte und die Vielfalt der damit verbundenen Rezepte in Frankreich schön länger bekannt, verbreitet und beliebt. Aus diesem Grund braucht ein veganes Angebot hier nicht dieses übertrieben ideologische Gewand wie in Deutschland. Da ist es kein Wunder, wenn modische Küchenansätze wie etwas Buddha-Bowls hier gerne aufgegriffen werden. Und ja, die Kulinarik treibt auch hier ihre Blüten wie etwa mit veganer Foie Gras.

Das ist nur ein Indikator, aber eben auch ein Anzeichen, dass Fleisch keineswegs ausgespielt hat. Die aufstrebende und sich ständig ausbreitende Biokette „Bio c´bon“ glänzt durch ein hochwertiges Bioangebot mit Fleisch, Wurst und Käse. Da sind sie wieder, die traditionellen Vorlieben, auch wenn in einem Punkt die moderne Notwendigkeit die Welt in der für das Land taktgebenden Metropole umgekrempelt hat: Auch hier wird Recycling und Mülltrennung normal. Und erinnern wir uns: „Unverpackt-Läden“ muss man in Frankreich nicht neu erfinden, weil in den meisten Bioläden sowie einigen konventionellen Supermärkten Bio-Basisangebote von Müsli bis Kichererbse immer schon aus dem Dispenser zu haben sind.