Mit 4,17 Milliarden Bioumsatz und immerhin jetzt 2,4 % des Lebensmittel-umsatzes liegt die Bioentwicklung in Frankreich gut. Unzureichend sind die lediglich 3,77% französischen landwirt-schaftlichen Bodens in Bio-Bewirtschaftung, worüber auch nicht hinwegtröstet, dass 4,7 % der Landwirte nach Biorichtlinien arbeiten.

Analysiert man den Biokonsum in Frankreich, so stellt man fest, dass heute 47 % der Bio-Lebensmittel über die großen Handelsketten im LEH verkauf werden. Die Struktur der Bioläden in Frankreich hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Bioladenketten repräsentieren bereits 27% der Bioumsätze des Landes, der Umsatzanteil der unabhängigen Bioläden fiel auf 9 % zurück.

Wenn wir uns die Verteilung der Bioumsätze nach Regionen vornehmen erkennen wir große Unterschiede: Im Süden und vor allem im Südosten ist der Fachhandel stärker als im Rest der Republik. In der Bretagne als einer Bio-Spitzenregion entspricht die regionale Verteilung noch halbwegs der Vertriebswege dem landesweiten Durchschnitt. In Paris dominiert der Lebensmittelhandel. Will man wissen, was sonst noch geschah, so stellt man gerade im Lebensmitteleinzelhandel ein ziemlich beeindruckendes Mengenwachstum der Bioprodukte fest und in gleichem Atemzug eine Preisreduzierung in vielen Produktbereichen, gerade auch in wichtigen wie bei Eiern, bei der Milch und  Milchprodukten und selbst bei Meeresfrüchten. Die Verbraucher sind angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage sensibel: Wenn in einem Bereich, wie bei Brot und Mehl, ihnen die Biopreise zu hoch erschienen, beantworten sie das mit Kaufzurückhaltung.

Insgesamt bewegt sich aber das Bio-Preis-Niveau in Frankreich in deutlich erträglichen Regionen. Nur bei einigen Eckartikeln, bei denen konventionelle Hersteller in eine Art Bio-Massenproduktion eingestiegen sind, gibt es in Frankreich Preisangebote, die selbst für deutsche Augen erstaunlich sind.

( Quelle der zitierten Zahlen : Agence Bio )