Schon die Namen der Beteiligten machen deutlich, dass es auch Bioprodukte geht und dass die beteiligten Player nicht die Kleinsten ihrer Branche sind.

Bongrain aus dem benachbarten Frankreich, ein zentral verwaltetes Unternehmen der Milchwirtschaft, weltweit auf Platz 15, verfolgt in Deutschland die Strategie, sich bei wichtigten Playern im Bio-Bereich durch Beteiligungen einen Platz zu sichern. Dies begann vor Jahren mit der Andechser Molkerei Scheitz und wird jetzt mit der Molkerei Söbekke folgerichtig fortgesetzt. Das macht Sinn, weil man im Heimatmarkt Frankreich nur eine bedingte eigene Bio-Herstellerkompetenz besitzt, macht aber auch deutlich,  dass Bongrain eine Zukunft im Bio-Bereich sieht.

Arla – weltweit die Nummer 7 der Molkereien – lüftere in diesen Tagen einen ersten Schleier der Deutschland-Strategie. Arla will nach Deutschland kommen, mit einer neuen Deutschlandzentrale in Düsseldorf und von dort aus eine wichtige Rolle in Deutschland spielen. Rein rechnerisch ist man durch die Fusionen der vergangeheit bereits die Nummer 7 im Deutschland, will aber in absehbarer Zeit unter die Top-Player. Arla gehört in Dänemark Schweden zusammen etwa 7200 Landwirten, die als milchwirtschaftliche Betriebe das Unternehmen tragen. In Deutschland sind etwa 2300 Landwirte hinzugekommen. Die Rolle von Arla in Deutschland kann sich nicht nur auf Bio beschränken. Aber als als der Vorreiter der Biomilchwirtschaft in Slandinavien kann man natürlich auch von Arla erwarten, dass Bio ein Teil der Strategie sein wird. Der starke Mann im neuen Düsseldorfer Büro wird zum 1. Januar Vice President Tim Ørting Jørgensen, dessen Aufgabe es sein wird, mit den positiven Erfahrungen aus Dänemark in Deutschland ein gemeinsames Band für die deutschen Arla-Milcherzeuger darzustellen und eine dem deutschen Markt würdige Angebots- und Marketingstrategie umzusetzen.