Keiner hätte vor zwanzig Jahren gedacht, dass man sich aus New York ausgerechnet neue Kochbücher mitbringen würde. Heute ist das eine gute Idee, Und wenn man wohl im Kopf hat, dass Ney York nicht gleich USA ist, so eben doch allemal ein indikator. Vor 20 Jahren gab es in Downtown Manhattan einen Delikatessenladen mit deutschem Schwarzbrot, heute bekommt man dies durchaus schon im Deli um die Ecke. Jede Form von Milchersatz aus pflanzlicher Herkunft ist ebenfalls zu haben, ähnlich wie die Auswahl im Hotel für den Kaffee. Man muss beim Einkauf schon aufpassen, dass man nicht veganen statt normalem Käse bekommt.

Was das moderne Essen von Europa unterscheidet? Es ist bunter, weil Cross-Over von vielen Kulturen und nicht nur dominiert von mediterraner Esskultur. Dadurch werden die vegetarischen Angebote deutlich leckerer. Fresh-cut und leckere fertige vegetarische Salate und Gerichte haben es in viele Angebote geschafft. Und die inzwischen zu Amazon gehörende größte aus Bioangebote ausgerichtete Lette Whole Foods hat es inzwischen schon als Tipp auch in die Reiseführer geschafft, nach dem Motto: Wenn Sie für unterwegs in die Stadt oder in den Central Park etwas Leckeres suchen, dann eben dort.

Ach ja und Whole Foods: Was unterscheidet diese Biomarktkette von etwa den Bio-Angeboten in Deutschland oder Frankreich? Zuallererst: das Angebot ist einfach in der Auswahl weniger dogmatisch: Nicht 100% Bio und um jeden Preis. (A Propos Preis: Lebensmittel sind in den USA sowieso eher teuer.) Das Angebote der Whole Foods-Märkte ist vor allem frisch und lecker – viel Thekenware, viel halbfertige und fertige Convenience-Angebote. Selbst in der Großstadt eine gute Auswahl lokaler Produkte. Bioqualität, da wo vorhanden und sinnvoll. In Sachen Essen ist die Stadt ihrem alten Multi-Kulti-Erbe auf neue Weise treu geblieben – will sagen die vegetarischen Einflüsse aus aller Welt sind als Geschmackszutaten weit wichtiger als die nachgewiesen saubere Qualität.

Wenn man die Hotspots der einheimischen jüngeren Generation anschaut, man sind sie in jedem Fall weit vegetarischer als früher.

Insofern spiegelt die Stadt in Sachen Food eben auch das, was uns europäische Exporteure aus ihrem Alltag berichten: Hier werden ordentliche Preise für Nahrungsmittel gezahlt und die Perfektion der Lebensmittelzertifikate wird vielleicht etwas lockerer gesehen. Wenn das Ergebnis probiert – trotzdem keine schlechte Mischung. Und immerhin so noch einmal daran erinnert, dass die USA den größten Biomarkt der Welt stellen und immer noch vor Europa als Gesamtheit rangieren. Und uns er Anliegen ist es, gerade den Lebensmittelhandel mit der Brille von Konsum und Essgewohnheiten zu sehen, weil dies den inneren Kern des Marktes ausmacht.

Dazu gehört auch, dass man in vielen der Whole Foods-Märkte nicht nur ein wirkliches und im Angebot tolles Restaurant findet, sondern zusätzlich an Veranstaltungen rund ums Essen und Kochen teilnehmen kann.

Ach ja, und auch dies sei bemerkt: Bei Whole Foods zahlt man nicht nur mit der Amazon App, man bekommt als Prime Kunde auch Vorteile, eine Entwicklung, die den deutschen Lebensmittelmarkt durchaus interessieren sollte: Start mit Kreditkarte demnächst eher mit der App zahlen.