Die Ablehnung in vielen Ländern war einfach zu gross. Wo immer die gar nicht einmal für den Verzehr entwickelte Gen-Industriekartoffel auftauchte, schlug ihr und ihrem Urheber BASF Widerstand entgegen. Gentechnik genießt in Europa und bei den Verbrauchern alles andere als einen guten Ruf.

 Die werbende Beschreibung der Entwicklung verfing nicht: „Mit Amflora haben wir eine für die industrielle Verarbeitung maßgeschneiderte Stärkekartoffel entwickelt.

Kartoffelstärke wird schon heute in vielen technischen Anwendungen wie der Papierherstellung oder -beschichtung eingesetzt. Doch in konventionellen Stärkekartoffeln besteht Stärke aus zwei Komponenten: Amylopektin und Amylose. In vielen Anwendungen stört der Amyloseanteil. Eine Trennung des Gemischs ist jedoch unwirtschaftlich. Forschern ist es gelungen, das für die Synthese von Amylose verantwortliche Gen mit Hilfe der Pflanzenbiotechnologie „auszuschalten“. Das Ergebnis: Amflora – eine Stärkekartoffel, die für den industriellen Einsatz optimal abgestimmt ist und reines Amylopektin produziert. Aus Amflora gewonnene Stärke bietet viele Anwendungsmöglichkeiten: So wird z.B. Garn reißfester und Papier glänzender, Sprühbeton haftet besser an der Wand und Klebstoff bleibt länger flüssig.“ (BASF – Eigendarstellung ) Die Unternehmenszentrale der Biotechnologie-Sparte werde von Limburgerhof in Deutschland nach Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina verlegt, teilte BASF jetzt offiziell in Ludwigshafen mit. Damit wird es vorerst überhaupt keinen kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland mehr geben. Stefan Marcinowski, im Vorstand zuständig für die Biotechnologie-Sparte, begründet den Schritt mit fehlender Akzeptanz der Technik in Europa. Mit dem so entwickelten Produkt sei in Europa kein Geld zu verdienen.

Nun wäre dazu freilich noch viel zu bemerken. Es könnte sehr viel weiterführen, wenn insbesondere in Europa erkannt würde, dass ohnehin der Platz für nachwachsende Rohstoffe in erster Linie der Ernährung und den Lebensmitteln vorbehalten bleiben sollte. Die Zeiten, in denen sich bedenkenlos jeder Ressource im Ausland für Lebensmittel einfach bedienen kann, gehen ohnehin angesichts einer extrem gewachsenen Weltbevölkerung schnell zu