Seit 12 Jahren sollte die Käfighaltung alten Stils abgeschafft werden. Heute existieren in der Europäischen Union noch immer 14 % Legehennen in eigentlich verbotener Käfighaltung alten Typs, die zum 1.1.2012 angeschafft sein sollte.

Was den Fall so spannend macht, ist , dass laut Angaben von KAT Deutschland nur zu 60 % sich mit Eiern selbst versorgt. Mit anderen Worten, die Versuchung ist groß, sich anderweitig zu bevorraten – und dies so billig wie möglich. 

 Die Haupt-Sünder sind in etlichen Staaten zu finden, wie Italien, Polen oder Belgien, in Belgien sollen es noch 40 % nicht umgestellte Hennenplätze sein. In Großbrittanien, wo man sich besonders für die Umstellung stark gemacht hatte, wogt gerade eine heiße Debatte über 1 % noch nicht umgestellter britische Legehennenplätze. Die deutsche Öffentlichkeit schweigt dazu – man hat ja noch andere Skandale.

Und das unappetitlichste dabei: Es geht mal wieder in erster Linie ums liebe Geld. Bei so einem hygienisch heiklen Gut wie frischen Eiern reiben sich mal wieder die die Hände, die jetzt noch schnell Geld mit billigsten Eier machen möchten. Die EU denkt im Moment gerade darüber nach, den Sündern erst einmal freundliche Mahnbriefe zu schreiben.

 Und all diejenigen, die sich um weit bessere Lösungen für Menschen und Tier engagieren und stattdessen für hochwertige und wesentlich besser produzierte Bio-Eier engagieren, stehen mal wieder wie die finanziell Dummen da. Dabei sind hochwertigere Lebensmittel doch alles andere als dumm.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW ignorieren zur Zeit noch 14 EU-Mitgliedsstaaten – unter anderem Frankreich, Polen, Belgien, Italien, Spanien und Portugal –  die gesetzlichen Vorgaben. Nach Angaben der EU-Kommission werden derzeit noch 47 Millionen Hennen in Legebatterien gehalten, die schätzungsweise pro Woche 220 Millionen illegale Eier erzeugen. Auch wenn in Deutschland seit zwei Jahren keine Hennen mehr in Legebatterien ihr Dasein fristen müssen, gelangen weiterhin Käfigeier in verarbeiteten Lebensmitteln bei uns in den Handel sowie in die Gastronomie und somit auf den Teller der Verbraucher. Auf Verpackung und Etikett können Verbraucher jedoch häufig nicht erkennen, aus welcher Haltungsform die verwendeten Eier stammen. Eine aktuelle Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW macht deutlich, dass bislang bei nur knapp einem Viertel eihaltiger Produkte (Nudeln, Backwaren, Mayonnaisen, Eierliköre und Feinkostsalate) die Haltungsform von den Herstellern freiwillig angegeben wird. Damit Kunden jedoch sicher sein können, dass sie keine Lebensmittel mit Käfigeiern kaufen, gehört zur Einführung einer gesetzlichen Kennzeichnungspflicht auch, dass Verstöße dauerhaft unterbunden sowie derzeitige Verfehlungen zügig verfolgt und geahndet werden. Dazu ist die rasche Einleitung von Vertragsverletzungsverfahren gegen EU-Mitgliedsstaaten nötig, die bewusst das Verbot, Eier in Legebatterien zu produzieren, ignorieren.