Bei der Vergabe des Preises „Spitzenadresse für Bio“, der jährlich an 20-30 Märkte in Deutschland verliehen wird, geht es um einen Preis, der nach Einsatz für Bio im Rahmen der Möglichkeiten der jeweiligen Handelskette vergeben wird und für den man sich – als Eingangshürde – entsprechend bewerben muss. 2008 war unter den Bewerbungen für die Preisverleihung 2009 auch die Bewerbung eines Nürnberger Norma-Marktes.

In den ausgezeichneten Märkten wird Bio nach Auffassung der Jury mit einem besonderen Engagement den Kunden angeboten und vermittelt. Aus gutem Grund wird dieser Preis jeweils an einzelne Märkte und Filialen vergeben, weil er zur Pflege und zum Ausbau des Bio-Sortiments im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten motivieren und anregen soll. Das damit verbundene Ziel ist, dass sich künftig in immer mehr Märkten für Bio-Produkte und die entsprechenden Kundenbedürfnisse eingesetzt wird.

Aus diesem Grunde kann die Jury – wie sie es inzwischen Norma mitgeteilt hat –  nicht unterstützen, dass eine ganze Handelskette – wie im Fall Norma durch einen bundesweit eingesetzten Handzettel geschehen – den Eindruck erweckt, dass durch die Jury eine Filiale stellvertretend für die Handelskette mit diesem Preis ausgezeichnet worden sei.

Da sich Norma im Unterschied zu anderen Discountern länger und intensiver für Bio engagiert und in einigen Märkten ein für Discounter beachtliches Sortiment von etwa 200 Bio-Artikeln erreicht, hatte die Jury entschieden, die Filiale am Nordring in Nürnberg auf ihre Bewerbung hin mit einem Preis zu versehen. Grundsätzlich vergibt die Jury jedoch immer Preise an einzelne Märkte, weil es ja darum geht, das konkrete Engagement für Bio-Produkte zu würdigen und nicht die Einkaufspolitik der jeweiligen Handelszentrale. Dass sich 2009 unter den Preisträgern ein Discountmarkt befindet, ist angesichts der Bio-Umsätze in diesem Bereich durchaus im Rahmen des Denkbaren, wenn man sich vor Augen hält, dass 2008 im Discountbereich etwa 20 % aller Bio-Lebensmittel in Deutschland umgesetzt wurden.