Ein bißchen erinnert die Natexpo heute an die BioFach vor 6 Jahren – zumindest äußerlich. Die Snackbar bietet gesunde Biokost, die meisten Besucher der Messe haben einen Bioladen und Schlipsträger sind in der Minderzahl. Viele Laden-Neugründer und Biorestaurants in spe laufen über die Messe-

Aufbruchstimmung.

Bei genauem Hinsehen gibt es eine Menge Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland.  Viele französische Bioprodukte sind schon von Haus aus delikat und konsumig. Alle Tofu-Anbieter auf der Natexpo kommen aus Deutschland, wie übrigens erstaunlich viele der angebotenen Produkte. Wirklich stark sind die Franzosen vor allem im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel. Erstaunlich, wie hoch der deutsche Anteil in der Naturkosmetik ist.

Viele der heute in Frankreich gesuchten Bio-Lebensmittel sind auf der Natexpo zu finden gewesen: alle Basisangebote von Müsli, über Ölsaaten und Getreide bis zu Pasta und Reis. Was im Moment knapp ist, ist Bio-Käse.

Was generell auf der Natexpo gefehlt hat: alles, was Bio in der Großfläche entwickeln könnte. Entweder sind die Podukte noch nicht weit genug – oder die Hersteller einfach zu klein. Ein ebenso konzentrierter wie starker Lebensmitteleinzelhandel wie in Frankreich braucht starke Bioabbieter mit hochentwickelten Bioprodukten. Da bleiben heute noch viele Wünsche offen – übrigens nicht nur für den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel, auch für die reinen Bioladenketten, von den es in Frankreich eine Menge gibt.

Als Messe muss der Natexpo ohne wenn und aber bescheinigt werden, dass sie erfolgreich ist: Überschaubar mit gut 500 Ausstellern, qualifiziert, was das Gesamtangebot angeht und hochkarätig besucht – nicht nur aus Frankreich, sondern aus ganz Europa und Nordafrika.