Anläßlich der Natexpo stellte Elisabeth Mercier für die französische Agence Bio – die staatliche Bioagentur – deren erfolgreiche Strategie der letzten zwei Jahre vor. Zunächst betonte sie, dass in keinem der großen europäischen Bioländer die Bankenkrise den Biokonsum aufhalten konnte: weder in Frankreich, noc h in Großbrittanien noch in Deutschland.

Frankreich hat sich stolze Ziele gesteckt. Bis 2012 will man in der durch öffentliche Kassen verantworteten Gemeinschaftsverpflegung 20 % Bionanteil erreichen. Warum? Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein idealer Hebel, weil die öffentliche Hand in diesem Bereich eine echte Marktmacht besitzt. Der Staat will diese Marktmacht bewußt einsetzen, um alle umstellungswilligen Biolandwirte und deren Vertarbeiter unmittelbar mit dem Absatz ihrer Produkte zu belohnen. Eine konzertierte Aktion zugunsten der Biowrtschaft.  Frankreich tut all all, was die Nachbarländer derzeit vermissen lassen. Umstellungswillkige landwirte erhalten finanzielle Hilfen, in vielen Fällen wird die Umstellung auf zwei Jahre verkürzt. Man oriertiert sich an dem erfolgreichen Beispiel von Dänemark, wo man es geschafft hat, mit strategischer staatlicher Unterstützung den Anteil der Bioproduktion in drei Jahren von 2,3%  auf über 6% zu erhöhen. Ähnliches will man auch für Frankreich erreichen. Strategische Produkte wie Äpfel, Kartoffeln und Tomaten werden dank verkürzter Umstellung demnächst ausreichend verfügbar sein. Biowein macht heute bereits 15 % des Weinmarktes. Der Staat stellt für die Abfederung dieser Entwicklung eigene Mittel bereit. Entscheidned für eine nachhaltige Entwicklung wird es jedoch sein, dass die neu gewonnenen Produzenten für ihre Produkte auch kostendeckende Preise erhalten. Das wird der Staat freiliuch nicht alleine garantieren können. Aber auch ohne diese letzte Sicherheit fanden sich in den letzten 12 Monaten in Frankreich jeden Tag zwölf neue Landwirte, die sich auf Bio umstellen wollten.

Insgesamt ein wirklich positives Beispiel für alle europäischen Nachbarn, die genau diese Unterstützungen leider vermissen lassen.