Bio hat eine wichtige Bedeutung für die Lebensmittelbranche, aber weder Öffentlichkeit noch Politik ziehen daraus Konsequenzen. Ein Hoffnungswert sähe anders aus: Die zuständige Bundesministerin – die auch in diesem Jahr nicht die Biofach eröffnet – bestätigt zwar pflichtschuldig den weiteren Siegeszug der Bioprodukte, zieht daraus aber keine strategischen Konsequenzen. Stattdessen schwärmt sie vom Ideal regionaler Bioprodukte.

 Politisch muss man sich ja auch nicht mit Bio profilieren. Schließlich sind sich ja auch die grünen Bioverfechter keineswegs sicher, ob sie Bio lieber für nachwachsende Energieresourcen wollen oder doch für Lebensmittel

 Da zeigt die Biofach schon eher die Realität. Hier wartet das Partnerland Indien Partner für seine Bioangebote, die längst weit mehr sind als Tee und Reis. Zur Zeit machen sich die letzten Aussteller mit Ihren Ständen für die Besucher bereit. An anderen Ständen wir schon einmal vorgekocht. Für die Lebensmittelbranche ist diese Messe wichtiger denn je. Aber sie hat trotz allem ihre gesellschaftliche Strahlkraft verloren. Das ist schade. Ein Bio-Hype, bei dem die Wirksamkeit von Bio überschätzt wird, brauchen wir nicht , aber eben Begeisterung, weil nur mit Begeisterung und Engagement der Umbau der Ernährung zu besseren Lebensmitteln zu bewerkstelligen ist. Auf viel politischen Rückenwind dafür kann man in Deutschland zur Zeit nicht hoffen.

Das heisst nun für die BioFach, dass die Messe nach wie vor interessant ist und dass es sich sicher lohnt sie zu besuchen.

Was im Moment halt fehlt ist – dass eine solche Messe vom Rückenwind gesellschaftlicher Relevanz stärker getragen würde.