Das größte Anbauland für Bioprodukte ist nach wir vor Spanien und hier wiederum vor allem der Süden des Landes. Da fallen einem Obst, Gemüse und natürlich auch Olivenöl und zum Beispiel Mandeln und Nüsse ein. Einerseits wünschenswert, dass der Massenanbau in Zukunft nachhaltiger und ökologischer wird, aber andererseits: Was wäre der deutsche Biokonsum ohne den Anbau in Spanien.

Platz zwei der Bioanbauer hält klassischerweise Italien. Der Konsum ebenso wie die Marktstrukturen zwischen Nord- und Süditalien sehr unterschiedlich. Das Anbauprofil ähnlich wie Spanien mit der Besonderheit, dass hier vor dem Olivenöl die Bio-Tomate zu nennen ist und ja doch etwas mehr bekannte verarbeitete Produkte.

Und auf dem dritten Rang der Hersteller folgt inzwischen Frankreich. Wir haben jedes Jahr eine stolze Umstellungsrate landwirtschaftlicher Betriebe auf ökologischen Landbau und da die dreijährige Umstellung absehbar ist, auch sehr genaue Informationen über künftige Möglichkeiten. Frankreich weist ein verhältnismäßig ausgeglichenes Profil zwischen Bioanbau und Biokonsum auf. Mit 4 % Bioanteil im Bereich Lebensmittel liegt der französische Konsum im Verhältnis sehr weit vorne. Aber nichts entwickelt sich in diesem Bereich von selbst. Die nationale Bioagentur arbeitete über Jahre darauf hin, staatliche Stellen unterstützten und vor allem akzeptierten die durch ihre wirtschaftliche Gesamtlage keineswegs bevorzugten Franzosen etwas höhere Biopreise als ihre deutschen Nachbarn.

Und die Lebensmittelmessen dieses Jahres, die Natexpo in Lyon und die Sial in Paris senden deutsche Signal für Interesse an Bioprodukten.

Deutschland folgt dann auf Platz vier der ökologischen Anbauflächen und als größter Bionachfrager in Europa. Und wie oft in Deutschland wird die Lage schlechter geredet als sie ist.