Direkte Prognosedaten dazu gibt es immer wieder nur wenige. Aber indirekt liefern insbesondere die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung schon interessante Anhaltspunkte. So etwa die BBSR-Prognose für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis 2030. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen das Ministerium in den Politikfeldern Stadt- und Raumentwicklung, Wohnungs- und Immobilienwesen sowie Bauwesen. Letztlich sind diese Prognosen auch für den Konsum und die weitere Entwicklung von Lebensmittelangeboten hochinteressant. Da ist einmal die Beschäftigungsentwicklung, die nach wie vor in den neuen Bundesländern zu wünschen übrig lässt und in Gegenden wie der Uckermark, der Mecklenburgeischen Seenplatz oder in der Lausitz noch immer deutlich unter dem Schnitt liegt. Der Großraum um Berlin holt zwar auf, partizipiert aber immer noch Verhalten am Wachstum.

 Eine nennenswerte Zunahme privater Haushalte sagt die Prognose schwerpunktmäßig für den Westen und da vor allem für den Südwesten voraus: einer eher unspektakulären Gegend wie dem Landkreis Vechta 18,2 %, dem Großraum Freiburg ebenfalls Werte, die an 20% heranreichen und der Großregion München einen Zuwachs von fast 30%.Die Frage ist immer noch, wie solche Zahlenwerke zu interpretieren sind. Da hilft es, über die Erkenntnisse das Netzwerk der Regionen und Städte zu legen, in denen die Überalterung sich vergleichweise wenig bemerkbar machen soll: das sind etwa Köln, Düsseldorf, Essen, Stuttgart, München, aber auch Dresden, Leipzig, Bremen, Hamburg, Braunschweig und Wolfsburg. Man kann also annehmen, dass gerade solche Hotspots von Bedeutung, Kaufkraft und Konsum interessante Zentren für die Wachstumsentwicklung in den nächsten 15 Jahren werden. Und man darf ferner diese Erkenntnisse mit den Prognosen verbinden, die wir schon kennen. Unabhängig von all diesen Verschiebungen und Entwicklungen wird in allen Bereichen die Zahl der 1-Personen-Haushalte weiter steigen, aber die Zentren der Absatzinnovationen wird man vor allem in den jüngeren Hotspots der Entwicklung finden