Bananen machen insgesamt knapp 20% des deutschen Obstverzehrs aus, bei Biobananen sogar über 40 %. Sie sind einfach sehr beliebt. Sarah Zierul zeigt in ihrer Reportage die Folgen der Billigproduktion für die Landwirtschaft in den Anbauländern und die Landarbeiter. Die billigen Preise gehen zu Lasten der Umwelt und der Menschen, die auf den Plantagen arbeiten. In dem Beitrag zeigt Tobias Siesmeyer von Port International auf, dass nur etwa 10 % der in Deutschland konsumierten Bananen Biobananen sind und nur 3 % nachweislich fair gehandelte Bananen. Und auch die sind billig, laut Siesmeyer könnte sich die noch jeder leisten.

Der Preis für Bananen ist seit 20 Jahren nicht gestiegen. Der Film deckt die erstaunlich große Macht deutscher Supermarktketten auf und zeigt, welch dramatische Folgen unser Billigwahn für Arbeiter und Umwelt in den Anbauregionen Lateinamerikas hat. Der massive Einsatz von Pestiziden schädigt die Natur in den Anbauländern und ist vor allem für die Gesundheit der Plantagenarbeiter bedenklich, für die Konsumenten weniger.

Trotz möglicher Alternativen greifen die Kunden vor allem zu den Billigangeboten. Entgegen aller Lippenbekenntnisse fristen Bio- und Fair-Trade-Bananen ein Nischendasein. Der über ein Jahr lang recherchierte Film zeigt in eindringlichen Bildern: Die wahre „Bananenrepublik“ liegt heutzutage nicht mehr in Lateinamerika, sondern in Deutschland. Früher hat man die Fruchtkonzerne für die schlechten Zustände auf den Plantagen verantwortlich gemacht. Heute muss man erkennen, dass der wahre Grund der Wunsch nach niedrigen Preisen ist 

Über eine Million Tonnen Bananen essen die Deutschen jedes Jahr. Damit haben sie eine Spitzenposition in Europa – mit enormer Preismacht. Denn ein Drittel des gesamten EU-Bananenimports landet auf heimischen Ladentischen, in den Supermärkten und bei den Discountern. In einem gnadenlosen Preiskampf verkommt hier die gelbe Frucht zur Ramschware.Aber hat die Autorin wirklich damit Recht, dass vor allem die Handelskonzerne die billigen Bananenpreise verursachen. Gerade der Löwenanteil der Biobananen wir ja über Discounter verkauft. Das heißt doch wohl, dass Verbraucher sich hochwertige Bananen – wie auch zum Beispiel hochwertige Bio-Eier – vor allem dann leisten, wenn sie günstig erhältlich sind. Muss man also diesen Mechanismus in erster Linie dem Handel anlasten? Vor allem die Verbraucher könnten die Verhältnisse ändern.

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