Branchenprimus Carrefour macht es vor und  hat seine Bio-Handelsmarke erheblich ausgebaut. Stolze Bioabteilungen schmücken die großen Märkte. Casino zeigt Flagge mit seiner Biomarke für Frische und bietet damit ein beachtliches Sortiment. Gerade Bio-Obst hat immer noch viel Nachhol-bedarf.Im Bio-Trocken-sortiment nutzt Systeme-U die Chance, über die inzwischen übernommenen Schlecker-Märkte noch mehr Bio zu zeigen.

Die wirtschaftlichen Ergebnisse des Bio-Engagements bleiben in manchen Fällen hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück, aber diejenigen, die ihr Biokonzept mit Geduld verfolgen sehen, dass Biokäufer unabhängig von der aktuellen Konjunktur treue Kunden sind.

Allerdings folgen die meisten der französischen Handelsketten in Sachen Bio längst deutschen Vorbildern: Eckartikel wie in Frankreich z.B. Biomilch werden zu extrem günstigen Preisen angeboten, um Kunden zu überzeugen. Und auch wenn die Handelsketten viel mit Bio aus Frankreich werben, beziehen sie viele Bioartikel aus dem Ausland wie z.B. Gemüse und Obst aus Spanien.

Ende Mai hai nun auch der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll seinen Plan zur weiteren Bioentwicklung vorgelegt. Er will Bio-Lebensmittel auf allen Ebenen fördern, mußte aber erkennen, dass die auch von der Vorgängerregierung propagierten ehrgeizigen Pläne bislang wenig gegriffen haben. Er setzt nun auch verstärkte Umstellungshilfen, um die Bioanbau im eigenen Land zu erhöhen, ein Mittel dessen Wirksamkeit unbestritten ist. Und er setzt auf die Förderung von Bio-Lebensmittel durch öffentliche Kantinen.Das wird nicht ganz leicht, da dies auch in der Vergangeheit nur bedingt funktionierte und man wissen muss, dass in Zeiten schlechter Konjunktur der Außerhausverzehr immer auf dem absteigenden Ast ist. Gut für Le Foll ist, dass er mit der französischen Bioagentur über eine Struktur einen Partner für Bio in Frankreich verfügt, durch dessen bewährte Arbeit Bio in Frankreich koordiniert und zusammengeführt werden kann.