Nach der Vorstellung des neuen Logos trat vielfach die Frage auf, unter welchen Voraussetzungen man es als Hersteller verwenden darf. Grundsätzlich darf das Logo nur bei Produkten verwendet werden, bei denen die Gefahr einer gentechnischen Kontamination seiner Zusätze real eine Rolle spielt. Ferner sind die Zulassungskriterien strenger als die Bio-Verordnung. Lebensmittelzusatzstoffe, wie beispielsweise Enzyme, Vitamine oder Aminosäuren, die durch GVO hergestellt wurden, dürfen ausnahmsweise auch bei de Produktion von „ohne Gentechnk“-gekennzeichneten Lebensmitteln verwendet werden, wenn sie im Rahmen der Öko-Verordnung als Ausnahme, die auf ein Mindestmaß zu beschränken ist, im Einzelfall zugelassen worden sind. Zurzeit allerdings sind derartige Ausnahmen nicht festgelegt. Das bedeutet, dass der Verbraucher sicher sein kann, dass in der Lebensmittelbearbeitung und -verarbeitung keine gentechnisch hergestellten Verarbeitungshilfsstoffe oder Zusatzstoffe verwendet wurden, wenn auf dem Etikett die Angabe „ohne Gentechnik“ erscheint.

Unter Federführung von  tegut… und mit aktiver Beteiligung engagierter Hersteller wie Alb-Gold, Berchtesgadener Land, Bionade, Campina, Neuland, Stolle und der Upländer Molkerei arbeitet ein Gentechnik-Arbeitskreis gerade an Details zur Nutzung des neuen Logos. Bis auf weiteres muss Hersteller in einem formlosen Verfahren glaubhaft machen, dass sie Voraussetzungen für die Nutzung des Logos erfüllen. Aprechpartner ist das Referat 222 im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 
Federal Ministry of Food, Agriculture and Consumer Protection 
Leiter des Referats 222 – Bio- und Gentechnik – 
Head of Unit Bio-and Gentechnology 
Rochusstr. 1 53123 Bonn-Duisdorf      E-MAIL Wolfgang.Koehler@bmelv.bund.de

Unterdessen gibt es bereits die ersten Produkte mit dem neuen Logo. Die Firma Alb-Gold, die über die Verwendung von Eiern in der Produkten und die damit verbundene Ernährungskette der Legehennen sehr stark auf das Thema Gentechnil im Futter aufmerksam wurde, hat als Vorkämpfer für eine gentechnik-freie Produktion das neue Logo sofort aufgegriffen.

„Die Einführung des neuen Logos ist für uns – als Produzent von hochwertigen Qualitätsprodukten – ein wichtiger Schritt in Sachen Verbraucheraufklärung“, erklärt der Nudelproduzent. „Die Wahlfreiheit der Konsumenten wird meiner Meinung nach deutlich gestärkt. Außerdem sehe ich im bundeseinheitlichen Siegel ein positives Zeichen der Politik für Lebensmittel und eine Landwirtschaft ohne Gentechnik – und damit für eine nachhaltige Nahrungsmittelherstellung“, so Freidler weiter. Er gibt jedoch ebenso zu bedenken, dass das Thema für viele Beteiligten noch immer Fragen aufwirft. Landwirtschaftliche Erzeuger, Zwischenverarbeiter und natürlich auch die Lebensmittelhersteller brauchen mehr Transparenz und eine umfassende Informationskampagne. Nur so kann die Nutzung des Logos auch für weitere Lebensmittelhersteller attraktiv werden. Auch für die Partner aus dem Handel ist dies von immenser Bedeutung betont der Nudelhersteller weiter.