Warum haben die französischen Handelsketten es inzwischen geschafft, den in Frankreich wirklich perfekt organisierten Fachhandel im Bio-Umsatz zu überholen? „Ein Herz für Bio“ hat sich vor Ort umgeschaut. Wir haben das Bioangebot in einer französichen Kleinstadt analysiert. Ein Casino-Kleinstadt-City-Markt, der bislang keine besondere Rolle spielen konnte präsentiert an exponierter Stelle ein ein Bio-Rondell mit einer tollen Auswahl von ca. 250 Produkten aus dem Bio-Trockensortiment. Die Konsequenz: Ein bislang unspektakulärer City-Markt in einer nicht besonders frequentierten Kleinstadt-City konnte damit die eigene Existenz neu erfinden. Im Frische-Sortiment macht hier Bio keinen besonderen Sinn, weil die benachbarte Konkurrenz mehr zu bieten hat, aber die interessanten Schwerpunkte des jetzigen Anbots mit Quinoa-Produkten und tollen Spezialitäten lassen manchen Fachmarkt alt aussehen.

Die örtliche Großfläche von  Leclerc hat ihr eigenes Bio-Konzept. Vor allem anderen: Bio ist hervorragend gekennzeichnet. Das Trockensortiment ist eher mager und bietet für französische Verhältnisse eher Standard. Dafür ist sie in der Lage – gezielt ausgeflaggt – Bio-Obst und Bio-Gemüse anzubieten. Völlig klar, dass es dem Platzhirsch etwas schwerer fällt, sich umzustellen. Trotzdem tut er es, um auch seinen Anteil an den neuen Biokunden nicht zu verlieren.

Die Analyse vor Ort zeigt keineswegs einfach, dass es einige Handelsketten vielleicht gut und andere vielleicht noch besser mit ihrem Bio-Angebot machen. Viel entscheidender ist. dass es eine Art Wettbewerb um die beste Bio-Strategie vor Ort gibt  und dass bei diesem Wettbewerb gelegentlich Konzepte die Nase vorn haben, die man sich nicht ausgemalt hätte. Oder wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein interessantes Bio-Trockensortiment in der City Kleinflächen neue Chancen eröffnet?