Auchan eröffnete am 15. Mai den ersten Konzept-Bio-Markt mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern am Ende des  Auchan-Parkplatzes in Bretigny-sur-Orge im Großraum Paris. Mit einer bewusst modernen Atmosphäre will Auchan Bio entstauben. Der Erfinder der Bio-Produkte unter einem Euro erhoff sich bereits bis Dezember klare Erkenntnisse über das Projekt.

„Unsere Idee ist es, Bio für alle zugänglich zu machen“, erklärt dazu der Bio-Einkaufschef bei Auchan Guy Verdier. Deshalb kostet in dem neuen Markt beispielweise auch das Bio-Ei 35 Cent und eine Vierereinheit Bio-Jogurt nur 0,89 €.
Für die Gestaltung des Marktes nutzte Verdier Anleihen beim amerikanischen Bio-Primus Whole Foods

Der Markt bietet beispielsweise Bio-Fleisch und Bio-Brot nur in der Bedienung. Er bietet den Kunden gezielt Produkte, die selbst der Bio-Fachhandel nicht hat wie zum Beispiel Fisch in Label Rouge Qualität, den man aus der küstennahen Fischerei bezieht. Obst und Gemüse bietet der Markt drapiert auf niedrigen Tischen, die Bedienung für Fleisch und Käse wird in Form von kleinen Ständen gelöst.

2000 Auchan Bio-Produkte und 11 000 weitere Bio-Produkte in einem neuartigen Bio-Fachmarkt

Die in dem Test-Supermarkt angebotenen Bioprodukte haben identische Preise wie im normalen Auchan-Markt, auf dessen Parkplatz sich der Konzeptmarkt befindet. Neben den 2 000 Eigenmarken Bio-Produkten, bietet Auchan in seinem Testmarkt 2 000 Bio-Produkte anderer Marken an sowie immerhin 9 000 Bio-Artikel aus dem Fachhandelsbereich, die treue Bio-Kunden bereits von den typischen Fachgroßhändlern für diesen Bereich kennen. Und bei denen zeigt sich, wie schon zuvor bei den Angeboten von Bio-Großhändlern für den Lebensmitteleinzelhandel eine wirkliche spektakuläre Preisspanne zwischen der erschwinglichen Bio-Eigenmarke und dem vergleichsweise teuren Fachhandelsprodukt. Da möchte Auchan natürlich wissen, wie die eigenen Kunden darauf reagieren.

Auchan ist der erste konventionelle Lebensmittelmarktbetreiber in Frankreich der einen Test mit einem derartigen Konzept-Bio-Fachmarkt unternimmt wie etwa in Deutschland Rewe mit Vierlinden und Temma. Monoprix setzt erst einmal auf die expandierende Zahl der Naturalia-Märkte. Wobei auch hier noch ein Wechsel bevorsteht, weil gerade die drittgrößte Kette Frankreichs Casino sich anschickt, Monoprix und damit auch Naturalia zu übernehmen. Die 11 Märkte umfassende Kette Nutureo wird von einem ehemaligen Intermarché-Franchisenehmer betrieben und Bio-Shop von einem einstigen Leclerc-Mann. Man wird sehr genau beobachten müssen, was in Frankreich das richtige Bio-Konzept ist. Sicher gibt es in Frankreich bei den bestehenden und in der Entwicklung sich sehr erfolgreich entwickelnden Bio-Fachmarkt-Ketten nur wenige Märkte dieser Größe und schon gar nicht dieses Stils. Aber die größte Herausforderung für Guy Verdier und sein Team wird es sicher gewesen sein, einen derartigen mit der richtigen Bio-Ware zu füllen.