Die Zahlen des letzten Jahres sahen ja gar nicht schlecht aus: 7 % Wachstum mal wieder, davon diesmal nur 6 % für den Lebensmitteleinzelhandel und 9% für den Fachhandel, die übrigen Vertriebskanäle legten um 8 % zu. Guckt man allerdings in die Details, dann merkt man, dass wieder sehr viel auf das Konto gestiegener Preise ging. Bei Bio-Obst griffen die Kunden seltener zu, zahlten aber auch deutlich mehr, bei Kartoffeln extrem mit deutlich gestiegenen Preisen.

In der Vorzeigekategorie deutschen Bioangebots bei Obst und Gemüse verschob sich wenig.  Etwas verschoben sich die Gewichte: das führende Discountgemüse Karotte verlor etwas an Anteil zugunsten von mehr Vielfalt, z.B. mit den Bio-Kürbissen. Alles minimale Verschiebungen. Auch im Bereich der Bio-Milchprodukte schlugen Preissteigerungen zu Buche. Und bei Bio-Käse sucht der Kunde nach wie vor nach dem Mehrwert. Leckere Spezialitäten verkaufen sich, aber Bio allein reicht nicht aus.

Gutes Wachstum beschwerten bereits 2013 die vegetarischen und veganen Produkte und alles, was neben Fleisch eine echte Bereicherung darstellt. Dieses zunächst noch kleinere Segnment wird 2014 garantiert weiter wachsen. Das zeigen alle Zwischenzahlen.

 

Einige Warengruppen mussten aber auch Federn lassen: Nach dem Höhenflug 2012 ist der Eierumsatz als Folge der negativen Berichterstattung über die Situation in Hühnerställen vor allem in den Discountern gesunken – insgesamt um fünf Prozent. Mit knapp 14 Prozent Umsatzanteil gehören Eier nach wie vor zu den Produkten mit dem höchsten Bioanteil am Gesamtmarkt. Der Käseverkauf ist zurückgegangen, da verpackter (Scheiben-)Käse vermutlich nicht den Erwartungen an ein hochpreisiges Bioprodukt entspricht und Geschäfte diesen häufig ausgelistet haben. Genauso ist der Fleischverkauf durch zwei Faktoren zurückgegangen: durch das kleinere Rindfleischangebot und den Trend zur fleischärmeren Ernährung.

Unter den Geschäftstypen hat sich der Naturkostfachhandel (einschließlich größerer Hofläden) mit einem Wachstum von 8,6 Prozent besonders dynamisch entwickelt. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) punktete in den Vollsortimentern und den Drogeriemärkten mit größeren Verkaufsmengen. Letztere erzielten ein Umsatzplus von 16 Prozent. Dagegen verloren die Discounter Marktanteile. Mit sechs Prozent Wachstum lag der LEH insgesamt leicht unter dem Durchschnitt. Die „sonstigen Verkaufskanäle“, zu denen Bäckereien, Metzgereien, Obst/Gemüse-Fachgeschäfte, Wochenmärkte, Abo-Kisten, Versandhandel, Tankstellen und Reformhäuser zählen, erreichten bei durchschnittlichem Wachstum einen Umsatzanteil von neun Prozent.

Ansonsten aber wird es wichtig, dass ausreichende Innovationen ausgemacht werden, die immer ein guter Treiber von Wachstum und Zuwachs sind. Wachstum durch Preissteigerungen ist immer nur ein ungeliebtes Zwischenstadium, das leicht in Stagnation umschlagen kann. Deshalb sind neue, überzeugende Bio-Versuchungen für die Verbraucher dringend gefragt. Dazu zählt ganz sicher alles, was die Qualität der Ernährung und den Geschmack verbessert. Der Sommer gibt da eine gewisse Verschnaufpause, die im Biobereich mehr durch Sommerdrinks, das noch seltene Bio-Eis und durch leichte Milchfrischprodukte und ihre ebenso noch seltenen veganen Verwandten gefüllt wird. Aber dann ist wieder Innovation gefragt, damit Auswahl und Angebot für die Bio-Kunden weiterhin up-to-date bleiben.

Detaillierte Zahlen zu diesen Hintergründen liefert für den gesamten deutschen Biomarkt liefert im Moment nur dnoch die AMI.Wer also mehr wissen möchte, wende sich an diese Quelle: 

 http://www.oekolandbau.de/haendler/marktinformationen/marktdaten-und-statistiken/marktberichte/bio-umsatz-2013/