Für Bio-Lebensmittel gibt es in Deutschland genügend Verbündete: die Verbraucher die es leid sind, von Firmen mit halbwahren Lebensmitteln bedient zu werden, diejenigen, die nicht nur nach dem Preis schmecken…

 … und diejenigen, die sich und ihrer Familie etwas Gutes zum Essen wünschen. Und selbst, wenn das vielleicht nur 20 % der Bevölkerung sind, sind es weit mehr Menschen als die, die heute vom Angebot der Bio-Lebensmittel erreicht werden.

 Was kann dazu geschehen?

 Ehrliche und wohlschmeckende Produkte und Lebensmittel in Bioqualität überzeugen Menschen am ehesten vom Wert der Bioqualität. Da könnte manch Biohersteller mehr tun als bisher. Gute Bioqualität definiert sich nicht nur durch formale Siegel. Hier wurden 100% Bio-Grundstoffe verwendet. Und auch die Tatsache, dass man seit 25 bis 30 Jahren Bioprodukte herstellt ist per se kein Qualitätsbeweis.

 Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich daran gewöhnt, Bioprodukte nach gelernten Schemata anzubieten, in kleinen Bioinseln, in herkömmlichen Bioregalen oder eingereiht in das sonstige Angebot. Aber dadurch allein werden noch keine neuen Kunden für Bio gewonnen. Wo führt man die jüngsten an Bio heran? Wo stellt man den Kunden interessante Bio-Neuheiten vor? Wo zeigt man potentiellen Biokunden, dass man ihr Markt ist, der sie versteht?

 Für die potentiellen Biokunden braucht von weder Publikums-Werbeanzeigen noch herkömmliche TV-Werbespots klassischer Prägung. Aber das heißt nicht, dass man sie nicht umwerben muss. Auch gute Sachen wollen beworben sein. Und vor allem ist zu bedenken, dass wir es für den Biokonsum in Deutschland mit einem einschneidenden Generationswechsel zu tun haben. Die künftigen Biokunden sind nicht mehr die heutigen jungen Alten, die über Müsli und vegetarische Kost zu Bio kamen. Läßt sich auch die McDonalds- und Starbucks-Generation für interessante Bio-Stops begeistern?

 Nachhaltiges Bio-Wachstum kommt nicht von selbst und auch nicht von künftigen Krisen durch schlechte oder vergiftete Lebensmittel – aber wenn es die Akteure nicht ganz falsch anstellen, schaffen Bioprodukte auch 2012 wieder interessante Zuwächse.