Die jüngste und innovativste der großen französischen Handels-ketten versucht es jetzt mit großen Bioabtei-lungen über mehrere Regalreihen. Alles ist integriert: Kühlware, Frische und selbst ein komplettes Trockensortiment zum Selbstabwiegen – ein System, das man in Deutschland wir von Bonbons kennt.

Bestandteil dieses Biokonzepts ist es, neben der Eigenmarke das Regal mit den Angeboten breiter aufgestellter Großhändler zu bestücken, um so den Aufwand in Grenzen zu halten. Allerdings bietet die Bio-Eigenmarke  U Bio bereits ein stattliches Angebot und wird natü+rlich auch – typisch französischen – da, wo es passt, mit beein-druckenden Facings präsentiert. Interessant auch, dass etliche der großen internationalen Konserne wie Unilever und Nestle sich derzeit in Frankreich für Bio durchaus mit eigenen Produkten engagieren. Wir finden hier im Moment deutlich mehr Bio-Produkte aus diesen Häusern als in Deutschland.  Systeme-U verzichtet im Unterschied zu manch anderen Handelsketten hier auf eine sehr aggressive Preispolitik: Einige Eckartikel sind günstig, wenige sogar günstiger als in Deutschland, aber ansonsten bewegt sich das Angebot preislich eher auf einem soliden Fundament.

Interessant ist auch, dass man den Bereich bewusst mit stilistisch passenden Panelen dekoriert und kenntlich macht. Diese einfache Idee wird inzwischen in vielen deutschen Lebensmittelmärkten vergessen: Biokunden wollen gerne signalisiert bekommt, dass ein Markt ein großes Bioangebot führt. Das gelingt mit diesem neuen Konzept vorzüglich. Nun dürfen wir gespannt sein, in welchem Umfang die Kunden das Konzept annehmen.

Was im Moment ein wenig zu kurz kommt in diesem Konzept, ist Bio-Obst und Bio-Gemüse. Da bestünde sicher noch Nachholbedarf.

Signale, die man derzeit von der großen französischen Lebensmittelschau in Paris, dem Salon d´Agriculture, hört, deuten darauf hin, dass Bio derzeit in Frankreich sich weiter im Aufwind befindet.