In Kopenhagen waren die Einwohner schon seit einigen Jahren bei einem Biokonsum von rund 10%. Anders als in Deutschland ist Bio breit und regional aufgestellt und ich weiß, dass man das in Deutschland gleich wieder falsch verstehen wird: Breit heißt: es gibt Bio auch immer mehr in Hotels und in der Gastronomie, aber eben auch in einer sehr speziellen Supermarktkette wie Irma und regional heißt, dass man im Umfeld der Hauptstadt mittlere, aber sehr leistungsfähige Lieferanten im Bioanbau und in der Verarbeitung hat, die eine solche Entwicklung auch gut darstellen können und dass Bio hier nicht eine Anfrage besonderer Beschwörungen ist, dass es hier besser gemacht wird als dort. Vielleicht eine Vorteil: Man hat in Dänemark sowieso und in Bio aber auch ein sehr positives Verhältnis zur eigenen Nation. So wie man die Flagge ohne falschen Patriotismus mag, findet man das eigene Bio gut. Und Qualität und Geschmack ach sprechen nun einmal nicht dagegen

Irma war für Bio im Supermarkt ein Vorreiter, nicht immer leicht und nicht immer nur erfolgreich, aber mit einer klar wachsenden Tendenz. An dem Frischeangebot nehmen sich hier selbst Discounter ein Beispiel, aber in Sachen Qualität ist Irma einfach besonders gut. Eines der Geheimnisse mag auch daran liegen, dass man die Bio-Lieferanten in den letzten Jahren beständig entwickelt hat und dass es da eine langjährige Zusammenarbeit gibt. Irma ist in Sachen Handel zwar besonders, aber Teil von Coop und insofern in eine größere Kette eingebunden und kein Einzelkämpfer.

Was einem hier noch auffällt? Auch Kopenhagen ist in Sachen Ernährung in den letzten Jahren noch wieder internationaler geworden. Immer mehr von dieser jungen Burgerkultur, auch ja und auch noch immer mehr Fahrräder, aber dies sehr gut organisiert und keineswegs so chaotisch wie in anderen Metropolen. Ja und noch etwas: die einst klein begonnene Hotelkette Guldsmeden weist bereits 11 Biohotels auf und erfreut sich großer Akzeptanz. Vor 8 Jahren waren diese Hotels auch für Dänen eher noch ungewohnt.