Immerhin, manchmal wird die Sendung sogar richtig tiefsinnig. Sie erinnert daran, dass manchmal die Ökobilanz eines Apfels aus Südafrika besser ist als die eines regionalen Apfels auf Deutschland. Von wegen hochgelobte Regionalität. In Sachen Tierschicksal ist selbst das Bio aus dem Supermarkt ein Fortschritt. Allerdings, warum ist das „Billig-Bio“ heißen? So billig ist Bio aus dem Supermarkt gar nicht.

Die ZDF Dokumentation „Wie gut ist Billig-Bio?“ wendet sich preiswerten Produkten aus dem Supermarkt zu, untersucht ihre Herkunft und ihre Zusammensetzungen und besucht Produktionsstätten. Sternekoch Nelson Müller muss dann entscheiden, ob die Lebensmittel geschmacklich mit teureren Varianten mithalten können.

Fernseh- und Sternekoch Nelson Müller widmet sich in der Dokumentation „Wie gut ist Billig-Bio?“ von Thomas Lischak im ZDF der Frage, ob das Supermarkt-Label wirklich hält, was es verspricht. Hierzu kocht er verschiedene Varianten, während das Dokumentarteam Bio-Bauernhöfe und -Fabriken besucht und die Nahrungsmittel auch von Lebensmittelchemikern untersuchen lässt. Die Ergebnisse werden den Vorstellungen über Bio-Produkte gegenübergestellt, nach Anbau und Aufzucht bewertet und einem Geschmackstest unterzogen.

Schön wäre es, wenn solche Sendungen wirklich aufklären würden und nicht nur durch reißerische Formulierungen wie „Billig-Bio“ und falsche Fragen glänzen würden. Man kann sich immer wieder einem Spaß daraus machen, unbedarfte Verbraucher über den Geschmack von Bio und Nicht-Bio zu befinden. Der Verzicht auf Geschmacksverstärker, auf künstliche Aromen und Farbstoffe, auf Pestizide und auf genveränderte Substanzen hat weniger mit Geschmack und oberflächlichen Urteilen zu tun – es geht zum Beispiel auch um die mittel- und langfristigen Folgen für die Gesundheit. Dafür ist ein Sternekoch vielleicht nicht der beste Experte, aber ein Redakteur sollte es nun wirklich wissen.