Eine Beurteilung von Marktperspektiven ist zur Zeit alles andere als einfach. Statt sicherer Rohwarenpreise eher Leerstellen und Marktaussichten offene Fragen. Dennoch ist es richtig, Produkte Firmen die Entwicklungen von morgen vorzubereiten. Einer Biopioniere Davert – inzwischen als Teil der skandinavischen Firma Midsona – stellt ein breites Produktsortiment auf der Basis von Pflanzenproteinen vor. In Denke und Ausführung knüpft das neue Sortiment an die seinerzeit von Davert entwickelten Pfannengerichte an Dann darf sehr gespannt, wie der Markt auf dieses Angebot reagieren wird. In jedem Fall ein mutiger Schritt, der versucht das Angebot und den Dialog mit jungen Verbrauchern zu suchen.

Noch weniger klar erkennbar: Mit der neuen Biofachmarke NATURKIND setzt der EDEKA-Verbund voll auf Bio – und stärkt damit seine Bio-Offensive. Seit April sind die ersten NATURKIND-Produkte bei EDEKA und Netto Marken-Discount erhältlich. Damit liegen die Lebensmitteleinzelhändler voll im Trend: Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt seit Jahren und hat in der Corona-Pandemie noch einmal einen deutlichen Schub erhalten. Bei seiner Bio-Offensive setzt der EDEKA-Verbund auf drei Erfolgsfaktoren: eine Produktmarke, Bio-Marktplätze innerhalb der EDEKA-Märkte sowie eigenständige Fachmärkte – und vereint alle drei unter der starken Dachmarke NATURKIND.

Ob Snacks, Basmatireis, Mozzarella oder Espresso – die neuen NATURKIND-Bio-Produkte stammen zu 100 Prozent aus ökologischer Landwirtschaft. Ab sofort startet die Biofachmarke zunächst mit rund 60 Artikeln aus verschiedenen Warengruppen, die in diesem Jahr schrittweise ins Sortiment der Märkte von EDEKA und Netto Marken-Discount aufgenommen werden. Sie zeichnen sich vor allem durch ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis bei gleichzeitig höchstem Anspruch an Qualität und nachhaltiger Erzeugung aus. Viele NATURKIND-Produkte werden nach den Richtlinien der Anbauverbände Bioland e.V., Naturland e.V. und Biopark e.V. erzeugt und gehen damit weit über den EU-Bio-Standard hinaus. So steht das Bioland-Zeichen etwa für strenge Vorgaben an die Erzeugung sowie für schonende Verarbeitung hochwertiger Rohstoffe aus regionalem Anbau. Einige Artikel tragen zusätzliche Nachhaltigkeitssiegel wie FAIRTRADE. Hinzu kommt der Panda, das Logo des WWF, das den Verbraucher:innen zusätzliche Orientierung beim Einkauf gibt. Denn damit werden nachhaltigere Eigenmarken-Produkte ausgezeichnet. Die große Frage bleibt, wie ein als „Fachmarke“ betiteltes Bioangebot im normalen Lebensmitteleinzelhandel durchdringt.

Und ja, zu guter Letzt. Auch Start-Ups enden schließlich beim Geld. So wie die vielfach gelobte Marke „Ankerkraut“, die jetzt bei Nestle landet. Was der Gewinn dieses Schrittes neben dem Gewinn für die einstigen Gründer bedeutet? Man wird sehen.