Die neue Verbraucher-Broschüre von Greenpeace schlägt Alarm:Karpfen, Pangasius und Forelle – diese drei Fischarten können Verbraucher guten Gewissens noch essen. Strikt zu meiden sind dagegen Rotbarsch, Scholle und Seeteufel. So weit, so klar. Schwieriger wird es bei anderen Fischarten.

Hier ist der Greenpeace-Fischratgeber“ Fisch – bedroht, aber beliebt“ besonders hilfreich. Er sagt allen Fischfreunden, worauf sie bei Kabeljau, Heilbutt oder Dorade achten müssen und welche Fischstäbchen akzeptabel sind oder nicht. Greenpeace geißelt vor allem die Schleppnetzfischerei, die den Meeresboden gefährdet und durch viel zu viel unnötigen Beifang Raubbau an der Natur betreibt. Die Lage der Fischbestände ist weltweit nach wie vor dramatisch, viele brauchen endlich eine Pause von der Fischerei, sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace. Die Politik schafft es nicht, sich gegen die Front aus Fischereiländern, Industrie und Handel durchzusetzen. Daher spielen die Verbraucher eine wichtige Rolle. Sie können mit ihrem Kauf dem Handel zeigen, dass sie ein umweltfreundliches Angebot im Laden wollen. Und das wirkt bereits.

Gut dass es inzwischen eindeutigere Bestimmung für Biofisch gibt. In vielen Bereichen sind Aquakulturen, d.h. Fischzucht unter ökologischen Voraussetzungen eine Alternative, auch wenn über diesen Weg derzeit wohl allenfalls die Hälfte des weltweiten Fischkonsum zu befriedigen wäre. Aber auch bei der Zucht in Aquakulturen muss aufgepaßt werden, dass diese nicht den natürlichen Wasserhalt zu sehr belasten.

Jetzt gibt es Fisch auch mit dem Bio-Siegel. Die Entscheidung der EU, die ökologische Aquakultur in die EU-Bio-Verordnung aufzunehmen, hat den Weg frei gemacht. Dabei sind die Regelungen deutlich lascher als etwa die strengen Richtlinien des Öko-Verbands Naturland, der unter seinem Label schon seit vielen Jahren Fisch aus ökologischer Zucht produziert. Naturland kritisiert vor allem zu hohe Besatzdichten, die bei Forellen das Doppelte und bei Garnelen fast das Dreifache der Naturland-Richtlinien betragen. Ferner seien problematische Chemikalien unter anderem zur Imprägnierung von Netzgehegen zugelassen.