So hat zum Beispiel die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung OECD festgestellt, dass die Landwirte der Agrarländer inzwischen dramatisch weniger für ihre Arbeit bezahlt werden. Also das Gegenteil von dem, was Entwicklungszusammenarbeit und fairer Handel bewirken wollen.

Da macht jedes gute Beispiel Mut. Im August besuchte die Geschäftsleitung von Kaoka die Geschäftspartner auf der Schokoladeninsel, um sich über den aktuellen Stand der Plantagenarbeit zu informieren.Seniorchef André Deberdt liess es sich nicht nehmen, die Biolandwirte selbst zu schulen und ihnen die Erfahrungen mit den Neuanpflanzungen in Ecuador zu berichten. Auch auf Sao Tomé ist inzwischen alles vorbereiten, für das pfropfen der neuen Kakaosetzlinge. Nach der Privatisierung der einst großen Plantagen an die früheren Landarbeiter sind diese heute mehr denn je darauf angewiesen, dass sie auf ihren vergleichsweise kleinen Plantagen ausreichend Kakao ernten.

Sao Tomé kämpft heute mit deutlich mehr Feuchtigkeit als früher. Der Klimawandel hat dafür gesorgt, dass es in vielen Bereichen der Insel viel feuchter geworden ist als früher. Aus diesem Grund muss darauf geachtet werden, dass, die neuen Anpflanzungen angelegt werden, dass sie besser auf die erhöhte Feuchtigkeit eingestellt sind.

Es gibt bereits sehr ermutigende Beispiele vor Ort

Die Delegation von Kaoka besuchte die Plantage “Caillo”, bei der man vor zwei Jahren entschieden hatte, eine komplette Erneuerung durchzuführen. Hier hatte man die neuen Setzlinge ganz einfach auf die Sümpfe der alten Kakaoplanzen gepftopft. Bei einer kompletten Neuanpflanzung, d.h. wenn man veredelte Setzlinge komplett neu an pflanzt, dauert es in der Regel etwa 5 Jahre bis sich der deutlich erhöhte Ernteertrag einstellt. Auf dieser Plantage hatte sich nach der Neuveredelung der Ertrag der Plantage nach nur zwei Jahren bereits verdreifacht. Ein derart ermutigendes Beispiel vor Ort hielt natürliche den übrigen Plantagenbesitzern, dem guten Beispiel zu folgen.

Bei Kaoka verdienen die kleinen Landwirte an ihrem Kakao und werden dabei unterstützt die Plantagen profitable zu halten.So funktioniert das gemeinsame Interesse: Kaoka benötigt für die eigene – sehr spezielle Art der Bioproduktion – ausgesuchte Kakaobohnen in bester Qualität und im Gegenzug erhalten die Anbaigemeinschaften, wenn sie sich auf diese Zusammenarbeit einlassen – erhalten dazu die Unterstützung, wie sie damit ausreichend Geld für sich und ihre Familien erwirtschaften.

Und am Ende bedarf es keineswegs alleine der Überzeugung, ob man dies alles unterstützen, um die Kaoka-Bio-Schokolade zu kaufen: Sie schmeckt, sie hinterläßt auf der Zunge den Eindruck echten Kakaogeschmacks. Eine Schokolade, mit der am Ende allen geholfen ist: Richtig guter Schokoladengeschmack, bei dem die einzelne 100g-Tafel nicht mehr als zwei Euro kostet, eher weniger. Ein Hersteller, der genau weiss, was man tun, um einen solch guten Geschmack zu erzielen und die richtigen Kakaobohnen dafür zu ernten. Und Anbaugemeinschaften, die sich mit dieser Zusammenarbeit eine gesicherte und auskömmliche Existenz schaffen.