In drei bis vier Wochen beginnt auch die Ernte von Bio-Getreide: Fachleute erwarten bei allen Schwankungen ein zum Vorjahr vergleichbares Ergebnis: Nach Branchenschätzungen liegt der Importanteil am hächsten bei Weizen mit 25 % bei Dinkel unter 15 %, bei Körnermais bei über 40 %. Wir haben in diesem Bereich ja immer den kombinierten Einsatz als Bio-Futtermittel und für Produktion von Bio-Lebensmitteln. Wenn man allerdings die Erntequalität betrachtet, so hängt die sehr stark von Klima und saisonalem Wetter ab.

Entgegen volkstümlicher Argumentation machen Fachleute deutlich, dass ein hoher Importanteil in manchen Saisons ein Muss ist, wenn man die von den Beziehern eingeforderten hohen Kleberwerte und Qualitäten des Getreides überhaupt liefern möchte. Hier bieten Lieferanten aus Ungarn und Rumänien einen interessanten Ansatz. Beide Länder bieten nicht nur Kontakt-, sondern auch Transparenz-, und in vielen Fällen auch Qualitätsvorteile.

Man darf nicht vergessen, dass man in Ungarn ebenso wie in Rumänien in vielen Bereichen noch einen erkennbaren Anteil an deutschsprachigen Partnern findet, die heute in etlichen Fällen in Österreich oder Deutschland logistisch sehr gut vernetzt sind. Das verbürgt einen hohen Grad an Verlässlichkeit und Transparenz. Christine Menzel ist etwa mit ihrer ungarischen Firma Naturgold Farms seit vielen Jahren in Deutschland unterwegs und hat sich dort vor allem einen exzellenten Ruf als Lieferantin für Bio-Dinkel erworben. Sie weiss, wie wichtig für Bioprodukte das Vertrauenskapital und die Transparenz sind. Für die Firma Pannónia Öko Agrar, kann uns Harald Strassner, der mit Getreide und Schweinezucht in Österreich, Ungarn und demnächst auch in Rumänien aktiv ist diesen Generaleindruck nur bestätigen: „ Ungarn und Rumänien bieten keine Wunderrezepte für den Bioanbau. Man braucht in erster Linie Menschen, die sich mit viel Pioniergeist auf die örtlichen Gegebenheiten des ökologischen Landbaus einlassen und aus ihnen mit Geduld etwas entwickeln.“ Wer auf derartige Partner trifft, der weiss, auf welche Qualität und welche Transparenz er sich einlässt.