Erste Zahlen stellte Frau Schaack von AMI auf den Sourcing Trends vor und die lösten dort bereits intensive Diskussionen aus. Bio legt in allen Vertriebskanälen zu, im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel teils über 15% im Fachhandel nur unter 10%. Im preissensiblen Deutschland führt der Discount mit rund 17 % Zuwachs und ALDI ist auch nach Zahlen der größte Biohändler. Ein provozierendes Wort angesichts der Herkunft der Biobewegung, aber statistisch korrekt. In Sachen Molkereiprodukte in Bio führt Edeka vor ALDI, bei Obst und Gemüse verteidigen Rewe und Edeka die Spitzenstellung vor dem Discount und nur beim relativ immer schon teuren Biofleisch und bei Wurst führt der Discount klar vor allen anderen – eben aus Preisgründen.

Verbinden wir die Zahleneindrücke einmal mit den sonstigen Marktbeobachtungen, erkennen wir schnell die Situation. Neben Bio-Obst und –Gemüse haben sich Molkereiprodukte in Bioqualität fest etabliert, Bio-Fleischprodukte waren schon seit einem Jahrzehnt eher in Hand der Discounter. Was sich im Trockensortiment tat können wir leider statistisch nicht so präzise greifen. Wir können nur ahnen, dass hier Trendprodukte und Superfood ebenso wie Proteinprodukte in gleichweise zum Wachstum beitragen wie Basisprodukte aus Müsli, Mehl, Ölen und allen innovativen Frühstücksprodukten.

Und was wir statistisch seit zwei Jahren überhaupt nicht fassen können, ist die Ersatz von tierischen durch pflanzliche Produkte. Da helfen weder die gigantischen Zahlen über den Zuwachs der Veganer und Vegetarier noch sonstige Erhebungen. Die Hersteller dieser Produkte sind ausgelastet, viele der konventionellen Produkte feiern über Jahre Erfolge, aber – wohl aufgrund der Vielfalt der Produkte – in der Statistik erscheint das (noch) nicht. Sicher ist, dass pflanzliche Bio-Drinks gewaltig zugelegt haben. Sicher auch, dass hier keineswegs mehr Soja als Grundstoff dominiert. Im Bereich der eben auch aus Soja hergestellten Tofuprodukte herrscht Stagnation, ebenso bei Tofu als Fleischersatz. Die neuen Stars der vegetarischen Bioprodukte könnten Erbse, Bohne, Hanf und Sonnenblume als Grundstoff sein. Aber Zahlen gibt es darüber im Moment noch nicht. Schon diese Einblicke zeigen freilich, dass man sich zur Bioentwicklung eine Menge interessanter Daten beschaffen könnte und vor allem, dass sie auch etwas aussagen.

Die AMI bietet weitere Auswertungen und Analysen aus dem GfK-Haushaltspanel über die Absatz- und Umsatzentwicklung von Bio-Produkten im Handel an. Bio-Frischeprodukte können nach Regionen oder Einkaufsstätten oder auch nach soziodemographischen Merkmalen ausgewertet werden. Bei Interesse melden Sie sich.