Alte Messehasen wissen, dass selbst nur alle zwei Jahre stattfindende Messen nicht jedes Mal neu erfunden werden. Und wenn dann auch noch große Aussteller ihre Stände über Jahre recykeln, hat man oft so ein Déjà-Vue-Erlebnis. Das bietet Paris kaum. Der Sial ist ein Ort, an dem viel gewagt wird in der Verpackung, aber auch in völlig neuen Produktideen. So etwa der Schneckenanbieter, der gleich ein  ganzes Set zur Präsentation anbietet: Dekorative Porzellanschneckenhäuser zum erhitzen mit einer passenden Platte, dazu verschiedene Saucen zur Auswahl, passende Fingerlinge zum halten der heißen Ware, das Gerät zum Essen und natürlich gleich auch das passende Nachfüllset.

Diese Messe hat Format, selbst wenn sich 2010 viele Besucher und Aussteller über die Unbequemlichkeit der Streitsituation geärgert haben und natürlich auch gemerkt haben, dass einige Besucher deswegen erst gar nicht gekommen sind. Aus dem Bio-Bereich wurde auf jeden Fall bestätigt, dass die Besucher Qualität hatten. Die Messe ist nicht nur die internationalste, die es in Europa gibt, sie zieht auch ein hochkarätiges Publikum an.

Für manche Biobesucher fehlt es noch immer an Einfallstoren nach Frankreich, weil der Handel dort sicher nicht so leicht „zu knacken“ ist. Wir haben mit mehreren dieser Art gesprochen und bekamen dort immer wieder bestätigt, das der französische LEH sich gerne wie ein „closed shop“ benimmt, aber sehr wohl einen hohen Biobedarf anzumelden hat. Da ewird es noch einige Nacharbeit geben. Nichts-desto-trotz werden wir auf jeden Fall im nächsten Jahr nach der Anuga wieder auf der Natexpo in Paris sein und dort werden sich die Veranstalter mehr als zuvor darum bemühen, dass neben dem Fachhandel auch Kontakte zu den großen Ketten angegangen werden können.