Entgegen anderslautenden Erwartungen ist die Zahl der wirklichen Bio-Marken im Lebensmitteleinzelhandel immer noch eher begrenzt. Das zeigt indirekt auch die gerade erfolgte Prämierung der „Biomarke des Jahres 2009“ In der Kategorie Lebensmittel-Einzelhandel wurden die Marken Ritter Sport Bio (Alfred Ritter GmbH), Andechser Natur (Andechser Molkerei Scheitz) und followfish. Der einzig klassische Markenartikler in dieser Runde ist Ritter, auch wenn sich sicherlich die Bio-Marke „Andechser Natur“ langsam ein Terrain beim Verbraucher erobert – der Weg zu einer klassischen Lebensmittel-Marke ist weit.

Warum fehlt bei vielen der klassischen Markenartikler die wirkliche Begeisterung für das Bio Segment?

  • ..weil sie viellleicht falsche und wie hohe Mengenerwartungen an Bio haben. Das Kernpotential liegt eben zwischen 3 und 5 % des Gesamtmarktes und nicht höher
  • .. weil viele Markenartikler immer noch glauben, Bio sei eine Arteinfacher Line-Extension innerhalb ihres Angebots. Bio-Angebote brauchen eine Bio-Strategie
  • .. weil etliche Markenartikler sich offenkundig schwer tun, einen Ansatzfür eine eigene Bio-Strategie zu finden: Bio-Käufer wollen nun einmalgerne wissen, warum sie ein bestimmtes Bioprodukt kaufen undverwenden sollen.

In diesem Punkt tun sich reine Bioanbieter in der Regel wesentich leichter:Eigens für den Biomarkt geschaffene Marken wie Yanick + Fee, der Vorjahrespreistrager oder Followfish haben hier natürlich einen Vorteil. Und doch – wie lange dauert es, bis sie wirklich breite Verbraucherschichten erreichen?

Da haben klassische Marken bereits einen Schatz an Erfahrung und Hindergrund, mit dem sie wuchern könnten – wenn, ja wenn dieser Vorsprung gezielt und richtig eingesetzt würde.