Die Veranstalter der Messe, die MCO GmbH und der VEBU (Vegetarierbund Deutschland), können sich über einen neuen Besucherrekord freuen. Die Gäste kamen bei den rund 80 Ausstellern voll auf ihre Kosten: Neben Gratisproben neuester Fleischalternativen, Feinkost-Schokolade, Smoothies und Rohkost-Trends, überzeugten die Aussteller mit vielen weiteren Produkten und Ideen rund um eine vegetarisch-vegane Lebensweise. Darüber hinaus präsentierten junge Mode-Labels tierleidfreie Kleidung, die auch sozialen und ökologischen Standards gerecht wird. „Wir sind überwältigt vom großen Interesse der Besucher. Jedes Jahr kommen mehr Besucher zur VeggieWorld und informieren sich über die neuesten Trends der vegetarisch-veganen Produktlandschaft“, so VEBU- Geschäftsführer Sebastian Zösch.

Manchmal hilft es, wenn Fakten ganz praktisch erklärt werden: Jeder Deutsche verzehrt in seinem gesamten Leben am Fleisch den Gegenwert von etwa 1100  Tieren, davon mit  945 Hühnchen oder Hähnen vorneweg, gefolgt von fast 50 Puten und Schweinen, also mengenmäßig  weit vorn,, dann Enten und immerhin etwa vier Kühe. Und wenn man sich Zivilisationskrankheiten von Zucker bis Herz-Kreislaufleiden anguckt, werden die durch diesen Konsum mit bedingt.

Die Menschen beginnen, über ihren Fleischkonsum nachzudenken.

Über 23 000 Besucher kamen zum Beispiel auf die eher unscheinbare vegetarische Messe Veggie World in Wiesbaden. Das darf man als ein Zeichen werten. Wer sich die Besucher dort anschaute, traf eine interessante Mischung aus langjährigen Biofreunden und jungen, ja jüngsten Vegan Interessierten. Die Fragen an den Ständen drehten sich in erster Linie um Bioqualität und die Nachfrage nach Vegan. Das Angebot an Veganen Produkten eher bescheiden. Ausgestellt wurden überwiegend Fleischersatzprodukte.

 „Stichwort Vegan“ – das Codewort, das offenbar heute junge Konsumenten für eine bessere Ernährung mobilisiert

Jedenfalls tun Biounternehmen gut daran, die Welt so zu sehen. An dieser Stelle Respekt für die Firmen, die auf der Veggie World Endverbrauchern immer wieder geduldig Produkte und Rezepte erklärten wie zum Beispiel Vitam oder Rapunzel. Es macht zum gegenwärtigen auch wenig Sinn, jetzt in großem Stil zu diskutieren, eine komplett vegane Ernährung sinnvoll ist. Es kommt vielmehr darauf an, den Ball dieses neuartigen Interesses an einer besseren Ernährung aufzugreifen. Wenn dieses Interesse dazu führt, dass der durchschnittliche jährliche Fleischkonsum um einige Kilo sinkt, wäre das bereits ein Erfolg -für eine geringere ökologische Belastung von Umwelt und insbesondere Wasser für die Fleischerzeugung, ein Erfolg für die bessere Ernährung, irgendwann auch ein Erfolg für eine bessere Tierhaltung.

Wichtig: Der freiwillige Entschluss für weniger Fleisch

Der wichtige Effekt der augenblicklichen Beobachtungen ist, dass offenbar die Zahl derer, die weniger Fleisch essen möchten, zunimmt.  Jetzt wäre allerdings für die Zukunft wichtig, dass diese Abstimmung in Sachen Gesinnung auch den Supermarktkassen, beim Einkauf fortgesetzt wird. Das wäre ein wirkungsvolles Zeichen gegen eine Massen-Fleischerzeugung .- allerdings auch nur, wenn man sich wirklich dafür entscheidet, sinnvolle Alternativen zu suchen und zu bezahlen. Generell bewusster zu essen ist ja auch eine gute Sache.

 Zum Nachlesen mit vielen Informationen finden Sie die VeggieTimes als PDF hier:

http://www.vebu.de/attachments/vebu_vt_5_november.pdf